Foto: Bergrettung

Gerade in der heutigen Zeit wird es immer wichtiger, ehrenamtliche Organisationen oder Vereine zu haben, die im Ernstfall zur Stelle sind. Dazu gehört auch die Bergrettung. Heute wollen wir eine von zahlreichen Ortsgruppen vorstellen: die Bergrettung St. Corona/Kirchberg.

Ausschlaggebend für die Gründung dieser Ortsstelle war die touristische Erschließung des Kampsteins. Die Gründung der Ortsstelle Kirchberg erfolgte bereits im Jahr 1948. Damals wurden von den Freiwilligen Wanderwege kontrolliert. Da das Gelände keine schroffen Felswände und gefährliche Steige aufweist, waren Abtransporte von Verletzten eher selten. Im Winter jedoch gab es dazumal abenteuerliche Skirennen durch Hohlwege sowie ein Skispringen auf der Sprungschanze in St. Corona. Rettungsgeräte gab es damals nur wenige, daher war bei einer Bergung improvisieren angesagt.

Bergrettung heute

„Heute gibt es zum Glück modernste Rettungsgeräte“, so Ortsstellenleiter Gerhard Marschall. Rund 40 aktive Männer und Frauen sind zurzeit bei der Ortsstelle im Einsatz. „Wir freuen uns über jeden Neuzugang“, so Pressesprecher Erwin Jung. „Eine gewisse Affinität zu den Bergen und erweiterte Grundkenntnisse in alpinen Sportarten wie Klettern oder Bergsteigen sollten schon vorhanden sein. Interessiert sich jemand für diese Ausbildung, soll er sich direkt beim Ortsstellenleiter melden“, meint Jung. „Es gibt dann ein Probejahr, um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Danach geht es möglichst rasch in die Ausbildung.“ Laufende Fortbildung, Übungen und Weiterbildung zum Thema Erste Hilfe sind obligatorisch. „Denn unser oberstes Ziel als Freiwilligenorganisation ist es, verunfallten Menschen die bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen“, erklärt Jung die Philosophie.

Kameradschaft

Im Verein herrscht ein von Respekt und Kameradschaft geprägtes Miteinander. „Man könnte es so formulieren: Im Einsatzfall ziehen viele Bergretter an verschiedenen Fäden, doch ziehen grundsätzlich alle an einem Strang“, ist sich Jung sicher.
Gemeinden, Betriebe und Bewohner der Region unterstützen die Ortsstelle seit Jahrzehnten. Im Winter werden ein Großteil der Wechselpanoramaloipe sowie die Skigebiete Arabichl und Simas-Lifte betreut. Hier kommen die Retter oft bei Kreislaufproblemen oder Stürzen zum Einsatz. Im Sommer sind die Kameraden ein Teil der Rettungskette für die Mountainbikesportler auf den Wexl Trails. „Es herrscht eine tolle Kooperation, über die wir uns sehr freuen“, so Jung. Hier kommt es meist nach Stürzen zu Frakturen und entsprechend professionell muss die verunfallte Person abtransportiert werden. Auch Suchaktionen stehen manchmal an. „Die größte Freude bedeutet für uns als Bergretter, wenn es den geretteten Personen besser geht und wir eine persönliche positive Rückmeldung erhalten“, so der Ortsstellenleiter.