Foto: Hru­by

Seit nun­mehr 55 Jah­ren bewahrt Wer­ner Götz aus Kat­zels­dorf vie­les vor dem Weg­wer­fen. Der Kat­zels­dor­fer sieht sich daher weni­ger als Samm­ler, son­dern eher als Bewahrer.

Es sind mitt­ler­wei­le vie­le unter­schied­li­che Din­ge, die Wer­ner Götz vor der Müll­ton­ne geret­tet hat: Haus­rat, Werk­zeug, Bau­ma­te­ria­li­en, Stei­ne, Wur­zel­stö­cke, Schwemm­holz, Mühl­stei­ne, Schleif­stei­ne, Objek­te aus Eisen und Guss­ei­sen und vie­les, vie­les mehr. Der weit­läu­fi­ge Götz’sche Gar­ten in Kat­zels­dorf ist mitt­ler­wei­le eine Art Frei­licht­mu­se­um der beson­de­ren Art, denn der Samm­ler hat eine beson­ders krea­ti­ve Ader – vie­le Samm­ler­stü­cke prä­sen­tie­ren sich heu­te dem Betrach­ter wie ein Kunst­werk. Da for­mie­ren sich zum Bei­spiel alte Sand­stei­ne und hand­ge­schla­ge­ne Zie­gel mit einem Por­trät aus Stein als roman­ti­scher Brun­nen. Von den Über­da­chun­gen im lau­schi­gen Gar­ten bau­meln Werk­zeu­ge der unter­schied­lichs­ten Art, in diver­sen Schup­pen und Neben­ge­bäu­den des Götz’schen Anwe­sens fin­den sich Pfan­nen, Häferln, Glä­ser, Fla­schen, Nudel­wal­ker, Koch­löf­fel, Koch­töp­fe, Sie­be und vie­les mehr. Ja, selbst der Gemü­se- und Kräu­ter­gar­ten von Anne­ma­rie Götz ist mit alten Stü­cken krea­tiv „behübscht“, da fin­den sich alte Tritt­stei­ne, Zaun­ele­men­te, Mobi­les aus Schwemm­holz, Objek­te aus Ton und Stein. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hin­schau­en soll!

Karl Götz hat sich in vie­len Jah­ren des Bewah­rens eine ech­te Exper­ti­se auf dem Gebiet von Werk­zeug und Küchen­uten­si­li­en erwor­ben. Vie­les wird von ihm eigen­hän­dig repa­riert und restau­riert, man­ches wird auch verkauft.

Alte Din­ge erzäh­len beson­de­re Geschichten

Frü­her wur­de der Kat­zels­dor­fer in Schot­ter­gru­ben und Depo­nien fün­dig, heu­te wird so man­ches in Abfall­zen­tren abge­ge­ben oder lan­det nach Sperr­müll­samm­lun­gen bei Karl Götz. Ja, selbst Abbruch­ma­te­ri­al wird wie­der­ver­ar­bei­tet oder ein­ge­baut.
Der Samm­ler zum The­ma der Wie­der­ver­wer­tung: „Jedes alte Ding erzählt eine beson­de­re Geschich­te; ich hau­che dem ‚alten Klum­pert‘ sehr ger­ne ein neu­es Leben ein“. Oft tren­nen sich Men­schen von ihren alten Voll­holz­mö­beln und tau­schen sie gegen bil­li­ge Möbel­stü­cke aus Möbel­häu­sern. Die schö­nen alten Din­ge lan­den dann oft bei Karl Götz. Die­ser rich­tet die alten Möbel­stü­cke wie­der her.

Gele­gent­lich kann man gegen Vor­anmel­dung den Gar­ten in Kat­zels­dorf besich­ti­gen. Dort kommt man dann aus dem Stau­nen und Wun­dern gar nicht mehr her­aus, und spä­tes­tens dann wird einem bewusst: Karl Götz ist ein­fach ein krea­ti­ver Pio­nier auf dem Gebiet des Wie­der­ver­wer­tens – heut­zu­ta­ge nennt man das wohl klang­voll „upcy­celn“!