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Vie­le von uns haben sehn­süch­tig dar­auf gewar­tet – jetzt ist er da, der Schnee, und mit ihm die Kälte!

Die Stau­den­bee­te und der Gemü­se­gar­ten sind dank­bar für die Schnee­de­cke, die gemein­sam mit der Mulch­schicht den Boden dar­un­ter vor Käl­te schützt. Soll­te noch mehr Schnee kom­men, stellt sich die Fra­ge: wohin damit? Die Wege und Zufahr­ten müs­sen geräumt wer­den! Stau­den­bee­te kön­nen belie­big zuge­schau­felt wer­den. Hei­kel wird es bei Boden­de­cker­ro­se, Fin­ger­strauch und Zwerg­deut­zie. Wenn der Schnee zusam­men­sackt, reißt er die fei­nen Äst­chen ab. Die fein­trie­bi­gen Pflan­zen kön­nen sogar in der Mit­te aus­ein­an­der­bre­chen. Hier ist also Vor­sicht ange­sagt! Bei Koni­fe­ren, Kirsch­lor­beer und Rho­do­den­dren soll­te man den Schnee sanft abkeh­ren. Auf den Blättern/​Nadeln kann er sonst zu schwer wer­den und zu Schnee­bruch führen.

Jetzt beginnt die Zeit der Aus­saat für vie­le Gemü­se­pflan­zen. Wich­tig ist bei der Samen­an­zucht immer die Hygie­ne. Saatscha­len und Töp­fe müs­sen sorg­fäl­tig mit hei­ßem Was­ser gerei­nigt wer­den. Als Aus­saat­er­de soll­te nur fein­ge­sieb­te, nähr­stoff­ar­me Erde ver­wen­det wer­den. Gut bewährt hat sich dabei ein Misch­ver­hält­nis von 2/3 hoch­wer­ti­ge Aus­saat­er­de mit 1/3 Quarz­sand. So zieht das Was­ser bes­ser ab und die Gefahr der Fäul­nis ver­rin­gert sich. Die idea­le Keim­tem­pe­ra­tur für alle Gemü­se­sa­men liegt bei etwa 21 – 23° C.

Sobald die Samen zu klei­nen Keim­lin­gen her­an­ge­wach­sen sind, wer­den sie vor­sich­tig in Scha­len mit nähr­stoff­rei­cher Erde pikiert (ver­ein­zelt). Dabei wird die lan­ge, hauch­fei­ne Haupt­wur­zel um ein Drit­tel ein­ge­kürzt. Die Keim­lin­ge kom­men bis zu den Keim­blät­tern in die Erde. Dadurch wer­den die klei­nen Pflänz­chen kräf­ti­ger. Pikier­te Pflan­zen soll­ten küh­ler ste­hen (18 – 21° C), um die Aus­brei­tung von Pilz­krank­hei­ten zu ver­hin­dern. Ist der Stand­ort zu warm, wer­den die Trie­be lang, weich und anfäl­lig. Am bes­ten bewäs­sert man mit einem Pump­sprü­her, weil selbst ein sanf­ter Was­ser­strahl aus der Gieß­kan­ne die klei­nen Pflänz­chen zum Umfal­len brin­gen kann. Gemü­se­pflan­zen sel­ber zie­hen ist im Win­ter ein­fach eine schö­ne Beschäftigung.

Ich emp­feh­le, die ruhi­ge Zeit zu nüt­zen, um die Gar­ten­auf­zeich­nun­gen vom ver­gan­ge­nen Jahr durch­zu­se­hen und aus­gie­big über die Plä­ne für die­ses Jahr nach­zu­den­ken. Der Beet-Plan für den Gemü­se­gar­ten kann jetzt gemacht wer­den. Wich­tig dabei sind sowohl der Frucht­wech­sel als auch die geplan­te Misch­kul­tur. Es ist immer wie­der eine Tüf­te­lei, für erfolg­rei­ches Gärt­nern aber wirk­lich wichtig.

Wer im Früh­ling Obst­bäu­me pflan­zen will, tut gut dar­an, jetzt schon die Sor­ten aus­zu­wäh­len. Apfel und Bir­ne brau­chen in der Nähe eine pas­sen­de Befruch­ter-Sor­te. Kir­schen, Zwetsch­ken und Maril­len sind selbst­frucht­bar. Die Erfah­rung zeigt aber, dass sich auch hier ein bes­se­rer Ertrag ein­stellt, wenn es zwei davon im Gar­ten bzw. Nach­bar­gar­ten gibt.

Wich­tig ist auch die Über­le­gung, ob man Busch­bäu­me (Stamm­hö­he unter einem Meter) oder Halb­stamm-Bäu­me (1,4 m bis 1,6 m Stamm­hö­he) pflan­zen möch­te. Busch­bäu­me ent­wi­ckeln zier­li­che Kro­nen, las­sen sich leich­ter schnei­den und ern­ten. Als Hal­te­rung für eine Hän­ge­mat­te oder Sicht­schutz kom­men sie jedoch nicht infra­ge. Halb­stamm-Bäu­me bil­den mit­tel­gro­ße Kro­nen, stö­ren nicht beim Rasen­mä­hen und eig­nen sich spä­ter sogar für Baum­häu­ser. Ihre Kro­nen kön­nen gut als Sicht­schutz ein­ge­setzt wer­den. Für Hoch­stäm­me (über 1,8 m) sind die meis­ten Gär­ten zu klein, weil die­se Bäu­me mäch­ti­ge Kro­nen bilden.

Ich wün­sche Ihnen ent­spann­te, gemüt­li­che Win­ter­ta­ge und vie­le gute Ideen für das kom­men­de Gartenjahr.

Herz­lichst,
Ihre Gärt­ner­meis­te­rin
Ger­lin­de Blauensteiner

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