Zwei Mal Gold für die MS Lich­ten­egg: Die Schu­le erhielt das Berufs­ori­en­tie­rungs- und Schul­sport-Güte­sie­gel in Gold / Foto: MS Lichtenegg

Die Schu­len befin­den sich seit knapp einem Jahr im – zumin­dest gefühl­ten – Dau­er-Lock­down. Was hat sich seit­her in Sachen digi­ta­les Ler­nen getan und wie funk­tio­niert der Unter­richt heu­te? Wir haben an der Mit­tel­schu­le in Lich­ten­egg nachgefragt.

„Letz­tes Jahr im März, als wir zum ers­ten Mal mit Distance Lear­ning kon­fron­tiert waren, haben wir qua­si bei null ange­fan­gen. Alle Unter­la­gen muss­ten von der Schu­le abge­holt wer­den und wir waren auf die Situa­ti­on über­haupt nicht vor­be­rei­tet“, erin­nert sich Direk­to­rin Susan­ne Schmid. Schnell haben sich Schu­le, Leh­rer und Schü­ler dann auf eine gemein­sa­me Platt­form geei­nigt, um den vir­tu­el­len Unter­richt star­ten zu kön­nen. „Leh­rer und Schü­ler haben bewie­sen, wie schnell sie sich auf eine völ­lig neue Situa­ti­on ein­stel­len kön­nen. Es war groß­ar­tig, wie viel und schnell alle dazu­ge­lernt haben“, so Schmid.

Reger Aus­tausch bei den Volksschülern

Und wie sieht die Situa­ti­on heu­te aus? „Unter dem Mot­to ‚Kein Kind bleibt zurück‘ gibt es bei uns an der Volkschu­le auch Betreu­ung und Unter­stüt­zung vor Ort. Das gilt nicht nur für Kin­der, deren Eltern arbei­ten, son­dern auch für sol­che Schü­ler, die mehr päd­ago­gi­sche Unter­stüt­zung brau­chen“, so die Direk­to­rin. Es wur­de auch ein Abhol­sys­tem für Arbeits­ma­te­ri­al ein­ge­rich­tet und die Kin­der und Eltern haben zusätz­lich die Mög­lich­keit, die Leh­rer per MS Teams zu kon­tak­tie­ren. Jeden Mon­tag gibt es außer­dem eine vir­tu­el­le Kin­der-Leh­rer-Eltern-Sprech­stun­de. Jeden Tag gibt es eine gemein­sa­me Start­stun­de, in der über die Lern­auf­ga­ben des Tages gespro­chen wird.

„Die Kin­der sind eigen­stän­di­ges und eigen­ver­ant­wort­li­ches Arbei­ten gewöhnt, weil das auch schon vor­her an der Schu­le so prak­ti­ziert wur­de. Eine Mut­ter hat mir erzählt, sie wur­de von ihrem Kind weg­ge­schickt, weil es ohne­hin selbst­be­stimm­tes Ler­nen kennt und mag“, so Schmid.

Natür­lich sei die Situa­ti­on den­noch schwie­rig, ein­fach weil die sozia­le Kom­po­nen­te an der Schu­le fehlt, aber: „Wir errei­chen 100 Pro­zent unse­rer Kin­der. Oft sind sie es auch selbst, die Leh­rer online kon­tak­tie­ren, wenn sie Hil­fe brau­chen“, weiß die Direktorin.

Mit­tel­schu­le mit nor­ma­lem Stundenplan

Für die älte­ren Schü­ler der Mit­tel­schu­le Lich­ten­egg war der Umstieg auf digi­ta­le Lern­me­tho­den nicht ganz so schwie­rig, da die meis­ten bereits Erfah­rung im Umgang mit digi­ta­len Medi­en hat­ten. Das aktu­el­le Schul­jahr läuft daher mehr oder weni­ger nach Stun­den­plan ab – aber eben vir­tu­ell. Ledig­lich zwei Lap­tops wur­den von der Schu­le orga­ni­siert, der Rest war vorhanden.

Etwa acht Kin­der sit­zen täg­lich in der Schu­le vor Ort – mit jeder Men­ge Abstand. Für sie funk­tio­niert das Ler­nen im Wesent­li­chen wie für die Schü­ler zu Hau­se. Sie haben in der Schu­le ihre Com­pu­ter-Arbeits­plät­ze inkl. Web­cam und kom­mu­ni­zie­ren über Teams. „Die Leh­rer arbei­ten auch von zu Hau­se aus, ver­schi­cken ihre Tafel­bil­der und machen den Unter­richt genau so, als ob sie alle in der Schu­le wären“, so Schmid. Statt Team­tea­ching mit zwei Leh­rern im Klassen­zimmer fin­det der Unter­richt nun online in klei­ne­ren Grup­pen statt. „Dadurch ist ein indi­vi­du­el­le­res und dif­fe­ren­zier­te­res Unter­rich­ten mög­lich. Ich will die gan­ze Situa­ti­on natür­lich nicht nur schön­re­den und der Unter­richt an der Schu­le wird immer unser ers­tes Ziel sein, aber wir machen das Bes­te aus der Situa­ti­on“, freut sich die Direktorin.

Ohne die Unter­stüt­zung der Gemein­den Lich­ten­egg und Hol­len­thon, die bei der Beschaf­fung der nöti­gen tech­ni­schen Infra­struk­tur wie WLAN-Rou­ter oder Web­cams gehol­fen haben, wäre dies aber nicht mög­lich gewe­sen, betont Schmid.

Aus­ge­zeich­net

Das digi­ta­le Ler­nen ist gekom­men, um zu blei­ben. Die Schu­le nimmt an einer Initia­ti­ve der Bil­dungs­di­rek­ti­on teil, die einen 8‑Punk­te-Plan beinhal­tet. Noch bevor es so weit ist, hat sich die Schu­le in ande­ren Berei­chen aus­ge­zeich­net: Kürz­lich wur­de das Berufs­ori­en­tie­rungs-Güte­sie­gel in Gold und das Schul­sport-Güte­sie­gel in Gold ver­lie­hen – im ers­ten Anlauf. Da ein Tag der offe­nen Tür nicht mög­lich war, wur­de auch ein Schul­film gedreht. Zu sehen auf der Schulwebsite.