Die „Rei­sen­bäue­rin­nen“ Sarah und Michae­la Rei­sen­bau­er auf ihrem Bio-Hof in Krum­bach. Im Hin­ter­grund: Kuh Blüm­chen / Foto: Reisenbauer

Die soli­da­ri­sche Land­wirt­schaft (Sola­wi) von Michae­la und Sarah Rei­sen­bau­er in Krum­bach setzt auf nach­hal­ti­ge Bewirt­schaf­tung in enger Koope­ra­ti­on mit den Kon­su­men­ten. Für heu­er sind noch Antei­le frei.

Land­wirt­schaft, das muss doch auch anders gehen, abseits von Mas­sen­tier­hal­tung und Ertrags­ma­xi­mie­rung – das dach­te sich Michae­la Rei­sen­bau­er, als sie den elter­li­chen Bau­ern­hof in Krum­bach über­nahm. Und sie hat vor eini­gen Jah­ren rigo­ros umge­stellt: einer­seits auf Bio-Land­wirt­schaft mit Ab-Hof-Ver­kauf, ande­rer­seits auf eine soli­da­ri­sche Land­wirt­schaft beim Gemü­se. Das Sys­tem ist ein­fach erklärt. Die Kon­su­men­ten leis­ten schon im Vor­feld einen finan­zi­el­len Bei­trag und erhal­ten dann regel­mä­ßig die Erträ­ge aus der Land­wirt­schaft. Dadurch wird die Pro­duk­ti­on bes­ser plan­bar, die Kun­den bekom­men haut­nah mit, wie all das ent­steht, das spä­ter auf dem Tel­ler lan­det, und auch bei Schwie­rig­kei­ten hel­fen alle zusam­men. „Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­ten wir ein gro­ßes Pro­blem: Unser Brun­nen war dabei aus­zu­trock­nen. Im Früh­jahr hat­ten wir nur mehr ca. 30 Pro­zent Was­ser im Brun­nen, wo doch der Früh­ling sonst immer die was­ser­reichs­te Zeit ist. Eini­ge Mit­glie­der schlos­sen sich sofort zu einer Was­ser­grup­pe zusam­men und haben eine Regen­was­ser-Samm­lung auf die Bei­ne gestellt – voll super“, erin­nert sich Michae­la Rei­sen­bau­er. Auf­grund des regen­rei­chen Som­mers konn­te dann eine gute Ern­te ein­ge­fah­ren wer­den, die den Kun­den regel­mä­ßig in Kis­terl ver­packt wird: von der Land­wirt­schaft direkt zum Konsumenten.

Neu­es Pro­jekt für Solawi-Anteile

Durch Coro­na wur­den auch die Rei­sen­bäue­rin­nen schnell „Mee­ting-Fit“ und ver­la­ger­ten das Hof­fest und den Tag der offe­nen Tür in die vir­tu­el­le Welt. Auf ihrer Face­book-Sei­te kann man regel­mä­ßig ver­fol­gen, was sich auf den Fel­dern und im Stall so tut.

Jedes Jahr bis Ende März lau­fen die Pla­nun­gen für das neue Sola­wi-Jahr und die Suche nach Mit­glie­dern. „Heu­er möch­ten wir ein neu­es Pro­jekt star­ten, wo die Bei­trä­ge für die Sola­wi-Antei­le nach dem Ein­kom­men gestaf­felt wer­den. Jedes Mit­glied stuft sich anonym selbst ein. Wer ein höhe­res Ein­kom­men hat, zahlt frei­wil­lig einen höhe­ren Bei­trag, bei einem gerin­gen Ein­kom­men ver­rin­gert sich der Bei­trag. Durch das anony­me Ver­fah­ren blei­ben alle Mit­glie­der in ihrer Wert­schät­zung und Aner­ken­nung durch ande­re Mit­glie­der gleich, nie­mand wir zu einem ‚Sozi­al­fall‘“, so Michae­la Rei­sen­bau­er. Alle Infos unter kraeuteregg.at