Bern­hard Luef hat durch sei­nen Droh­nen­ein­satz in nur einer Woche elf Reh­kit­ze geret­tet / Foto: Egerer

Zu sei­nem 30. Geburts­tag hat Bern­hard Luef aus Kirch­berg eine Droh­ne geschenkt bekom­men. Der gelern­te Elek­tri­ker, der haupt­be­ruf­lich am Flug­ha­fen Schwe­chat bei der Feu­er­wehr und als Sani­tä­ter tätig ist, hat sich mitt­ler­wei­le mit sei­nen Droh­nen­diens­ten ein zwei­tes Stand­bein auf­ge­baut. Zur­zeit hat er Hoch­sai­son auf den Fel­dern, um Reh­kit­ze auf­zu­spü­ren und vor töd­li­chen Mäh­un­fäl­len zu bewahren.

Seit acht Jah­ren setzt Bern­hard Luef auf die Mög­lich­kei­ten, die eine Droh­ne bie­tet. So macht er Wer­be­fo­tos für Fir­men, Hoch­zei­ten oder nimmt Fotos von Häu­sern für Pri­vat­per­so­nen auf. Doch wie ist er auf die Kit­ze gekom­men? „Jäger haben mich dar­auf ange­spro­chen, ob es nicht eine Mög­lich­keit gebe, die Reh­kit­ze in den Fel­dern auf­zu­spü­ren, bevor gemäht wer­de“, erin­nert sich Luef. Dafür braucht man eine spe­zi­el­le Droh­ne mit Wär­me­bild­ka­me­ra, für die man nicht nur einen gro­ßen A2-Pilo­ten­schein braucht. Man muss sich zusätz­lich regis­trie­ren und eine Ver­si­che­rung abschlie­ßen. „Das ist wie beim Füh­rer­schein. Lei­der gibt es noch kei­ne spe­zi­el­le Aus­bil­dung für die Hand­ha­be, man muss sich alles selbst bei­brin­gen“, so Luef.

„Ope­ra­ti­on“ Kitzbergung

Der Bau­er wen­det sich an den Jäger, die­ser nimmt Kon­takt mit Luef auf und schon geht es los. „Am bes­ten zei­tig in der Früh, denn die Son­ne ist der Feind der Wär­me­bild­ka­me­ra“, erklärt Luef. Ist das oder sind die Kit­ze gefun­den, wer­den sie mit Hand­schu­hen in einen Wäsche­korb oder eine Schach­tel gesetzt und an den schat­ti­gen Wald­rand gebracht. Dort passt der Jäger dann für die Dau­er der Mahd auf, das das Kitz auch in sei­ner Box bleibt. „Oft­mals war­tet die Mut­ter ganz in der Nähe. Ist die Mahd been­det, wird das Kitz aus­ge­las­sen und kehrt zu sei­ner Mut­ter zurück.“ Gera­de heu­er, wo das Gras hoch ist und die Rehe spä­ter als sonst ihre Jun­gen bekom­men haben, da das Früh­jahr so kalt war, fin­det man die Kit­ze beim Durch­ge­hen noch schlechter.

Doch Luef hat auch schon Kühe und Käl­ber auf­ge­spürt, die aus­ge­büxt waren. Für die Feu­er­weh­ren und Berg­ret­ter ist er eben­falls im Ein­satz, wenn Feu­er am Dach ist. „Mit der Droh­ne kann ich Glut­nes­ter gut auf­spü­ren oder erken­nen, ob sich Per­so­nen im Haus befin­den. Bei Berg­ret­tun­gen kann ich mit der Droh­ne zu dem Ver­letz­ten flie­gen und ihm sagen, dass Hil­fe naht.“

Wich­ti­ge Regeln

„Mei­ne Droh­ne kann mit ande­ren Flug­ob­jek­ten kom­mu­ni­zie­ren, wobei die Droh­ne dabei immer Nach­rang hat“, weiß Luef. Was ihn ärgert: „Dass man alle Droh­nen­pi­lo­ten in einen Topf wirft. Dar­um wür­de ich mir wün­schen, dass es einen eige­ne Aus­bil­dung gibt. Man muss unter­schei­den zwi­schen Hob­by­pi­lo­ten, die oft­mals nicht die Pri­vat­sphä­re wah­ren, und seriö­sen Pilo­ten.“
Künf­tig möch­te er Pho­to­vol­ta­ik­be­sit­zer unter­stüt­zen. „Ich kann mit der Droh­ne erken­nen, ob sie funk­ti­ons­tüch­tig ist. An dem Pro­jekt arbei­te ich noch.“

Links: Die Reh­kit­ze, die dank der Wär­me­bild­droh­ne auf­ge­spürt wer­den kön­nen, dür­fen nur mit Hand­schu­hen ange­grif­fen wer­den, da sie sonst die Mut­ter nicht mehr anneh­men wür­de. / Foto: Luef