Foto: Hirner

Petra Hirner aus Kirch­berg hat ihr Hob­by zum Beruf gemacht. Uner­müd­lich setzt sie sich für mehr Lebens­raum für Insek­ten und alte hei­mi­sche Blüh­pflan­zen ein. Seit zehn Jah­ren gelingt ihr das mit ihrer Tätig­keit bei der Initia­ti­ve „Natur im Gar­ten“ vom Land NÖ.

Gleich nach der Matu­ra ent­schied sich Petra Hirner für ein Stu­di­um der Land­schafts­pla­nung auf der BOKU in Wien. „Danach habe ich in Neu­see­land ein Drei­vier­tel­jahr in einem Per­ma­kul­tur­be­trieb gear­bei­tet“, erin­nert sich Hirner noch immer ger­ne an die­se span­nen­de und inter­es­san­te Zeit zurück.
Wie­der daheim beschloss die Natur­lieb­ha­be­rin, ihren Mas­ter in der Fach­rich­tung öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft zu absolvieren.

„Ich bin auf dem Land inmit­ten wun­der­schö­ner Natur auf­ge­wach­sen. Was liegt also näher, als die­se zu erhal­ten, zu schüt­zen und noch lebens­wer­ter zu machen“, so Hirner. Im Rah­men ihrer Tätig­keit bei „Natur im Gar­ten“ ist sie für das gesam­te Indus­trie­ge­biet, ins­ge­samt 161 Gemein­den, zustän­dig, ihr Büro liegt in Baden. „Ich bera­te hier pri­va­te Gar­ten­be­sit­zer und Umwelt­ge­mein­de­rä­te, die öffent­li­che Gemein­de­flä­chen natur­nah und öko­lo­gisch wert­voll gestal­ten wol­len“, erzählt Hirner über ihre beruf­li­che Tätigkeit.

Neu­es Bewusst­sein wird spürbar

Von den 161 Gemein­den gibt es aktu­ell bereits 125, die auf bio­lo­gi­schen Pflan­zen­schutz set­zen und 75 davon haben im Gemein­de­rat beschlos­sen, alle Kri­te­ri­en von „Natur im Gar­ten“ umzu­set­zen (Ver­zicht auf che­misch-syn­the­ti­sche Pes­ti­zi­de und Dün­ger sowie Torf). „Die Initia­ti­ve ‚Natur im Gar­ten‘ wur­de 1999 gegrün­det, da damals in den Pri­vat­gär­ten, oft unwis­send, mehr Gift gespritzt wur­de als auf den land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen“, erin­nert sich Hirner mit Schau­dern. Seit damals bemüht man sich um die Schaf­fung eines neu­en Bewusst­seins, es wur­den Pla­ket­ten ver­lie­hen und Gemein­den aus­ge­zeich­net, die öko­lo­gisch arbeiten.

„Es ist ganz ein­fach sei­nen Gar­ten natur­nah zu gestal­ten“, ist sich Hirner sicher. „Das Poten­zi­al dafür liegt vor der Tür. Durch einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit dem eige­nen Gar­ten schafft man wert­vol­len Lebens­raum und Nah­rungs­quel­le für vie­le Insek­ten und för­dert so die Arten­viel­falt.“ In ihren kos­ten­lo­sen Vor­trä­gen und Bera­tun­gen klärt die Öko­lo­gin auch über den rich­ti­gen Stand­ort der Pflan­zen, gute Nach­barn beim Gemü­se­an­bau oder die Boden­art auf. „Wenn eine Pflan­ze rich­tig steht, ist sie nicht so anfäl­lig für Schäd­lin­ge. Bie­nen und Schmet­ter­lin­ge mögen zum Bei­spiel kei­ne gefüll­ten Blü­ten, an hei­mi­sche Pflan­zen sind sie ange­passt. Tie­re und Pflan­zen haben sich gemein­sam ent­wi­ckelt“, klärt Hirner auf.

Das Schö­ne an ihrem Beruf: „Man lernt nie aus, die Arbeit ist extrem viel­fäl­tig, nach­hal­tig und sinn­voll und man trifft ganz vie­le enga­gier­te Leu­te, die ihren Bei­trag zum Umwelt- und Kli­ma­schutz leis­ten wol­len. Denn ein Natur­gar­ten ist nicht nur Lebens­raum für vie­le Tie­re und Pflan­zen, son­dern bin­det auch CO2“, so die begeis­ter­te Gärtnerin.