Andrea und Georg Blochberger vor der neuesten Attraktion in der Eis-Greissler-Manufaktur in Krumbach: Der Eis-Greissler-Express erzählt den „Fahrgästen“ die Geschichte der Eis-Erzeuger mit allen Sinnen / Foto: Rehberger

Mitte September lud die Familie Blochberger zur Jubiläumsfeier in die Eis-Greissler-Manufaktur nach Krumbach, um zurückzublicken, sich bei Wegbegleitern zu bedanken, aber auch um die neueste Attraktion zu präsentieren: Der Eis-Greissler-Express nimmt die Gäste ab sofort mit auf eine Eis-Zeitreise, die man mit allen Sinnen erfahren kann.

Im Rahmen des Festakts zu zehn Jahren Eis-Greissler warf zunächst Bürgermeister Josef Freiler einen Blick zurück: „Es war auch für uns von der Gemeinde eine herausfordernde Zeit. Wir haben einige Baubescheide ausgestellt und
Gewerbeverhandlungen durchgeführt, schließlich handelt es sich beim Eis-Greissler um ein Projekt, das immer wieder weiterentwickelt wurde und heute ein bekannter Betrieb und Tourismus-Magnet für die gesamte Region ist.“ Auch LAbg. Franz Rennhofer gratulierte der Familie Blochberger zu der Entwicklung der letzten zehn Jahre und betonte die große positive Auswirkung des Eis-Greisslers auf die gesamte Region.

Vom Milchbetrieb zur Eis-Manufaktur

Wie diese Entwicklung ab-lief, das verriet Hausherr Georg Blochberger dann bei einem kleinen Rückblick. Es war  im Jahr 2004, als sich die beiden Landwirte Andrea und Georg Blochberger fragten, was sie – gerade im Sommer – mit ihrer Milch anstellen könnten. Da die beiden Kinder Fabian und Leonie gerne Eis schleckten, hatten sie die Idee, einfach selbst eines herzustellen. Also wurde eine Eismaschine angeschafft und „ganz naiv“ probiert. Im Jahr 2007 hatten sie schließlich in der Merkur City in Wiener Neustadt ihren ersten Stand mit „Eis vom Bauernhof“. „Uns war von Anfang an klar: Wir wollen direkt zum Endkunden“, so Blochberger. Im Mai 2010 hatten sie dann die Gelegenheit, ein winziges Geschäftslokal in der Rotenturmstraße im 1. Bezirk von Wien zu ergattern. Und dann blieb das Geschäft trotz Eis-Hochsaison zunächst geschlossen. „Wir haben gesagt: Wenn, dann machen wir das ordentlich. Wir haben nur eine Chance für den ersten Eindruck. Also haben wir Profis engagiert, die für uns ein stimmiges Design und eine Marke entwickelt haben“, so Georg Blochberger. Das war die Geburtsstunde des Eis-Greisslers, der heute neun Filialen in allen größeren Städten des Landes betreibt und bis zu 200 Mitarbeiter beschäftigt. 

Recht schnell ist auch die Eis-Produktion in Krumbach – wo mit ihrem landwirtschaftlichen Betrieb alles seinen Anfang genommen hat – zu klein geworden.

Manufaktur wächst

Im Juni 2014 startete der Bau für die dringend benötigte größere Produktion in Krumbach. „Recht schnell ist uns aber klar geworden, dass uns nur Produktion zu wenig ist. Wir wollten einen Schaubetrieb, damit die Leute sehen, was wir da machen“, so Blochberger. 2016 wurde dieser dann eröffnet und seither wurde das Herzstück der Blockbergers – vor allem im Bereich des Erlebnisparks – laufend erweitert. Bis zu 200.000 Besucher strömen seither jedes Jahr in die Eis-Manufaktur nach Krumbach, 120.000 davon in den Erlebnispark.

Vor einem Jahr entstand schließlich die Idee, eine neue Attraktion zu schaffen, um die Geschichte des Eis-Greisslers zu erzählen. „Wir waren auf der Suche nach etwas Besonderem, haben uns viele Parks angesehen und schließlich beschlossen, dass wir gemeinsam mit der Firma Aufwind, die auf solche Projekte spezialisiert ist, eine Eis-Zeitreise für alle Sinne zu schaffen“, so Fabian Blochberger zu dem neuesten Projekt.

5D-Kino zur Eis-Geschichte

Entstanden ist eine Mischung aus interaktivem Eisenbahnwaggon, einem „fliegendem Theater“ und der Versuchsküche. Der Waggon wurde individuell gefertigt, wiegt zehn Tonnen und machte beim Einbauen in das Gebäude selbst die Kühe im benachbarten Stall etwas nervös. Am Ende stand aber alles an Ort und Stelle und heute begrüßt Schauspieler Rudi Roubinek als Schaffner zur Eis-Zeitreise. Bei der nächsten Station, dem „Flying Theater“ wartet dann die laut Firma Aufwind größte gebogene 180-Grad-Leinwand Österreichs.

Wenn die Blochbergers von einem Erlebnis für alle Sinne sprechen, wird übrigens nicht übertrieben. Zu sehen gibt es von der historischen Bahnhofs-Optik bis zur Riesen-Leinwand jede Menge. Täuschend echte Soundeffekte, bewegliche Sitzplätze oder der Wind im Theater versetzen die Besucher in eine andere Welt. Spezielle Duftmischungen runden den Theaterbesuch ab und in der Versuchsküche lassen sich zum Abschluss außergewöhnliche Eissorten erschmecken.

Wer so viel in so kurzer Zeit umsetzt, der braucht Menschen, auf die man sich verlassen kann. Andrea Blochberger nutzte daher die Gelegenheit und bedankte sich beim Jubiläums-Fest bei zahlreichen Handwerkern und Firmen, die die Eis-Greissler-Ideen in die Tat umgesetzt haben.