Erkun­dungs-Tour im Gar­ten vor der Haus­tür: Mitt­ler­wei­le hat Kräu­ter­wir­tin Ger­da Sto­cker viel Erfah­rung im Kochen mit Wild­kräu­tern
Foto: VIKO

Vie­len ist Ger­da Sto­cker vom gleich­na­mi­gen Gast­haus in Lem­bach (Gemein­de Kirch­schlag) als „die Kräu­ter­wir­tin“ bekannt. Dass sie sich damit in den letz­ten Jah­ren eine ech­te Mar­ke auf­ge­baut hat, liegt nicht zuletzt an ihrer Neu­gier, dem Drang, Neu­es aus­zu­pro­bie­ren und der regio­na­len Küche mehr Abwechs­lung ein­zu­räu­men (sie­he unser aktu­el­les Koch­re­zept auf Sei­te 33).

Seit 1930 ist das Gast­haus Sto­cker in Lem­bach bereits in Fami­li­en­be­sitz. 1996 über­nahm Ger­da Sto­cker die kuli­na­ri­schen Geschi­cke, nach­dem sie zunächst im Gesund­heits­res­sort Königs­berg ihre Koch-/Kell­ner-Leh­re abge­schlos­sen und im Stei­rer­egg sowie in Mün­chen und Ham­burg ers­te Erfah­run­gen gesam­melt hat­te. Ihr Schwer­punkt im Fami­li­en­be­trieb lag schließ­lich auch auf der tra­di­tio­nel­len, regio­na­len, typi­schen Wirts­haus­kü­che, aber: „Mir hat immer etwas gefehlt, etwas, das regio­nal ist, aber gleich­zei­tig mehr Abwechs­lung ermög­licht“, erin­nert sich Sto­cker. Bis sie eines Tages, es war im Jahr 2010, eine Frau in ihrem Gar­ten vor dem Haus von der Wie­se naschen sah. „Ich habe sie ange­spro­chen und gefragt, was sie da mache, und so sind wir schnell auf das The­ma Wild­kräu­ter gekom­men“, so die Gas­tro­no­min. Von ihr erfuhr sie auch, wie man sich das Wis­sen um die „wil­den Genüs­se“ aneig­net, besuch­te den zer­ti­fi­zier­ten Kurs der Kräu­ter­päd­ago­gik am Lan­des­för­de­rungs-Insti­tut und befass­te sich seit­her inten­siv mit dem The­ma Wild­kräu­ter und Wild­früch­te. Als „Gesel­len­stück“ zum Abschluss des Kur­ses ent­wi­ckel­te sie einen gesun­den Bur­ger mit Wild­kräu­tern, der bis heu­te zu ihrem Reper­toire gehört. „Ich habe mich gefragt, wie ich vor allem den Jun­gen das The­ma gesun­de regio­na­le Spei­sen näher­brin­gen kann. Da ich unter ande­rem das Schul­buf­fet für das Borg in Wie­ner Neu­stadt und eini­ge Neue Mit­tel­schu­len mache, habe ich so einen Weg gefun­den, schon den Jun­gen regio­na­le Küche näher­zu­brin­gen. Sonst ver­schwin­det unse­re Ess­kul­tur“, so Sto­cker. Sie ist seit­her nicht nur in Schu­len unter­wegs, son­dern macht auch Kräu­t­er­wan­de­run­gen, lei­tet Koch­kur­se und Work­shops. „Natur ist ein ganz gro­ßes The­ma und die Men­schen, die sich damit aus­ein­an­der­set­zen, genie­ßen es, zu ler­nen, was alles ess­bar ist“, erklärt die Kräuterwirtin.

In ihrem neu­en You­tube-Kanal gibt sie eben­falls Ein­bli­cke in ihre Kräu­ter-Küche. Die­ser ist zur Zeit des Lock­downs ent­stan­den und erfreut sich gro­ßer Beliebt­heit. Dar­in erklärt die Exper­tin in zehn­mi­nü­ti­gen Vide­os Wis­sens­wer­tes über das jewei­li­ge Kraut und wie die­ses schmack­haft zum Ein­satz kommt. Seit 2015 hat sie „die Kräu­ter­wir­tin“ als Mar­ke eta­bliert und ent­wi­ckelt dazu lau­fend neue Pro­duk­te mit regio­na­len Pro­du­zen­ten – von der Nudel bis zum Bier.