Autor Markus Steinbichler und Künstler Michael Trimmel / Foto: Steinbichler

Es ist schon „sagenhaft“, dass die Bucklige Welt beim diesjährigen Slash-Filmfestival, Österreichs größter Veranstaltung zum Fantastischen Film, vertreten ist. Und zwar in Form einer Ausstellung, die Michael Trimmel aus Grimmenstein als Beitrag zum Rahmenprogramm gestalten darf.

Trimmel ist autodidaktischer Künstler: Von Kindesbeinen an immer einen Zeichenstift in der Hand, hat er sein Talent und seinen Stil über die Jahre hinweg verfeinert. Vorlieben für Comics, Fantasy und Horror fließen ideen-
reich in seine fantastischen Bilder ein. Über seine Instagram-Seite wurden auch die Veranstalter des Festivals darauf aufmerksam – und luden den Künstler prompt nach Wien ein. 

Regionale Folklore

In der Ausstellung „My Heart Is A Forest“ zeigt er noch bis 3. Oktober in der Galerie Kolonie 5 ausgewählte Werke aus seinem Schaffen. Und das sehr passend zum diesjährigen Festival-Thema „Folk Horror“, das Filme mit Elementen regionaler Folklore präsentiert. „Die alten Sagen aus der Buckligen Welt sind Folk Horror im besten Sinn, es wimmelt darin nur so von Hexen, Teufeln und mystischen Orten“, so Trimmel. 

Einen besonderen Platz nehmen daher auch zehn Bilder auf einer eigenen Ausstellungswand ein: Sie stellen Motive aus alten Sagen und Überlieferungen der Region dar. Die Geschichten dazu gibt es auch vor Ort nachzulesen – als kurze Texte, geschrieben von Buchautor Markus Steinbichler aus Edlitz, der sich für den „Boten“ auch regelmäßig auf „Bucklige Zeitreise“ (Seite 10) begibt. 

Die beiden Jugendfreunde teilen sich das Interesse für Sagen. Sie neu zu interpretieren und zeitgemäß darzustellen, lag für beide somit auf der Hand. Alte Sagenbücher werden von Steinbichler gesammelt, gemeinsam werden besonders schöne oder schaurige Geschichten ausgewählt und Ideen zur Umsetzung geschmiedet. Trimmel macht sich dann an die künstlerische Ausgestaltung mit Stift und Tinte, Steinbichler versucht mit kurzweiligem Storytelling möglichst viel Begeisterung für die Geschichten zu verbreiten. „So werden die alten Sagen in einheitlicher und Instagram-tauglicher Länge nacherzählt, um sie auch der Generation Online schmackhaft zu machen“, erklärt der Autor. Auf seiner Online-Plattform „Bucklige Weltreisen“ kann man die neu interpretierten Sagen übrigens auch nachsehen und -lesen.