Foto: Seidl

Über die Men­schen im Ram­pen­licht wird ja über­trie­ben oft gespro­chen. Es gibt aller­dings eine Viel­zahl von Men­schen, die im Schat­ten derer ste­hen, ohne die aber kein ein­zi­ger Ton das Publi­kum errei­chen wür­de: die Tontechnikerinnen. 

Um einen Blick hin­ter die Kulis­sen zu wer­fen, möch­te ich eine inter­es­san­te Frau vor den Vor­hang holen: Julia K. hat eine Agen­tur mit 15 Mit­ar­bei­tern. In den Herbst- und Win­ter­mo­na­ten ist sie für ein renom­mier­tes Thea­ter tätig, in den Som­mer­mo­na­ten auf diver­sen Kon­zer­ten unter­wegs. Sie koor­di­niert aber nicht nur ihre Man­nen, son­dern packt auch selbst ordent­lich mit an. Als ich sie auf einem Kon­zert die­sen Som­mer ken­nen­ler­nen durf­te, kamen wir ins Gespräch. Sie ist gelern­te Kla­vier­stim­me­rin, momen­tan als Tour­ma­na­ge­rin unter­wegs und nicht nur dafür zustän­dig, dass „ihre“ Män­ner zur rich­ti­gen Zeit die rich­ti­gen Boxen ver­ka­beln, son­dern auch für das kal­te Bier ihres „Stars – ein anstren­gen­der und kräf­te­rau­ben­der Job, wie ich aus eige­ner Erfah­rung weiß. Das Team arbei­te­te unglaub­lich moti­viert, enga­giert sowie pro­fes­sio­nell und war zu jeder Tages­zeit (von zwölf Uhr mit­tags bis drei Uhr mor­gens) freund­lich und hilfs­be­reit. Das ist lei­der nicht immer so der Fall. War­um ich das erzäh­le? Weil ich von die­ser Frau beein­druckt war, da sie in einem von Män­nern domi­nier­ten Umfeld einen unglaub­lich guten Job macht. Was ich damit sagen möchte? 

Wenn jemand sagt, das ist nichts für dich – und das mei­ne ich jetzt nicht geschlechts­spe­zi­fisch – dann mach es erst recht! 

„If you don’t fit in with the crowd, per­haps it is becau­se you were meant to lead it.“ 
(M. Mon­roe) 

Herz­lichst,
Roman Josef Schwendt
brief @ romanjosefschwendt.com