EU-Agrarministertreffen 2018 in der Buckligen Welt – Wechselland / Foto: Regionsbüro BW-W

In der Leader-Region Bucklige Welt – Wechselland fand heuer nicht nur ein Wechsel an der Spitze statt, sondern es gab auch ein Jubiläum zu feiern. 20 Jahre Leader-Region bedeutet: 20 Jahre Entwicklung und Umsetzung von über das Leader-Programm der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raums abgewickelten Projekten.Einer, der von Anfang an dabei war und diese Entwicklung begleitet hat, ist der Geschäftsführer der Leader-Region Franz Piribauer. Der „Bote“ sprach mit ihm über die Gestaltungsmöglichkeiten in der Region dank dieser Förderschiene, wie die Gemeinden davon profitieren und welche Projekte in Zukunft eine Chance haben.

Bote: Kürzlich gab es einen Obfrauwechsel an der Spitze der Leader-Region Bucklige Welt – Wechselland. Sie selbst sind seit genau 20 Jahren Leader-Manager und -Geschäftsführer. Was hat den Menschen und den Gemeinden in der Region dieser Zusammenschluss in einer Leader-Region gebracht?

Leader-Geschäftsführer Franz Piribauer: Durch die Gemeinsamkeit und Vernetzung der einzelnen Gemeinden ist es gelungen, eine hohe Lebensqualität zu schaffen. Das betrifft etwa die Themen Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Bildung, Gesundheit, bei denen wichtige Regionsprojekte nur durch eine Bündelung aller Kräfte umgesetzt werden konnten. Durch die Bekanntheit der Region Bucklige Welt – Wechselland profitiert jede einzelne Gemeinde – sei es als beliebtes touristisches Ziel, aber auch in Sachen Medienpräsenz. Dadurch können wir in der Region ein Bevölkerungswachstum verzeichnen und eine Region, die wächst, hat mehr Chancen, sich positiv weiterzuentwickeln. Darüber hinaus haben wir uns in den letzten 20 Jahren auch einen sehr guten Ruf bei den Förderstellen erarbeitet, denn das Regionsbüro ist nicht nur Projekt-Drehscheibe, sondern hat auch Erfahrung im Einreichen, Abwickeln und Abrechnen von förderbaren Projekten. So konnten wir zahlreiche Fördermillionen des Leader-Programms der Europäischen Union in die Region holen, was sich wiederum positiv auf die Entwicklung der Buckligen Welt und des Wechsellands auswirkt.

Bote: Gemeinden, die Teil der Leader-Region sind, müssen dafür einen Mitgliedsbeitrag bezahlen. Nun liegt es aber in der Natur der Sache, dass nicht alle 32 Gemeinden der Buckligen Welt und des Wechsellands gleichermaßen von den umgesetzten Leader-Projekten profitieren. Können Sie nach diesen 20 Jahren eine Bilanz ziehen?

Piribauer: Natürlich profitieren einzelne Gemeinden mal mehr und mal weniger von den umgesetzten Projekten. Wir arbeiten aber seit 20 Jahren daran, dass sich die ganze Region durch die Unterstützung der Leader-Förderung positiv entwickelt. Beispiele sind etwa die Kulinarik-Initiative „Sooo gut schmeckt die Bucklige Welt“, „Bildung wächst“, touristische Projekte oder Arbeitsmarkt-Initiativen. Nach 20 Jahren Leader-Region kann man eine einfache Rechnung aufstellen: Mit einem Euro Mitgliedsbeitrag bekommt man im Schnitt drei Euro an Fördergeldern retour, um in den Gemeinden etwas zu gestalten. Was und wie viel umgesetzt wird, liegt auch an den Gemeinden und an der Bevölkerung. Jeder kann sich mit Projektideen bei uns im Regionsbüro melden (leader@buckligewelt-wechselland.at) und wir arbeiten dann gemeinsam an einer möglichen Umsetzung.

Bote: Welche Projekte können das sein?

Piribauer: Leader fördert Projekte, die bei anderen Förderstellen nicht gefördert werden. Daher ist es in jedem Fall sinnvoll, sich eine Projektidee gemeinsam mit dem Team im Regionsbüro anzusehen, um auszuloten, was umsetzbar ist. Wichtig ist dabei: Die Leader-Förderung wurde ins Leben gerufen, um insbesondere den ländlichen Raum zu unterstützen und zu entwickeln. Dazu kann es viele gute Ideen geben; das hat die Vielfalt der unterschiedlichsten Projekte in den letzten 20 Jahren gezeigt.

Foto: ViKo