Foto: Egerer
Nicht umsonst heißt das kleine, aber feine Zweimannunternehmen von Christian Miletzky aus Kirchberg „Antworks“. Alles hat mit seinem Hobby, der Kletterei begonnen. Doch schon nach eineinhalb Jahren kann er mit seiner mittlerweile siebenköpfigen Familie von seinen Holzerzeugnissen gut leben und exportiert in die ganze Welt.
Eigentlich hat der geborene Dresdner Industriemechaniker gelernt. Dann ging er für zehn Monate nach Südamerika, um seinem Hobby, dem Bergsteigen zu frönen. Wie der Zufall so oft im Leben spielt, lernte er in Südamerika seine zukünftige Frau, eine Kirchbergerin, kennen.
Daher entschied er sich, vorerst einmal Design- und Produktmanagement in Kuchl in Salzburg zu studieren. Doch nebenbei ließ ihn das Klettern nicht los, das er seit 1998 betreibt. Anfangs baute er Kletterboards, um seine Fingerkraft zu trainieren. Nach dem Studium gründete er mit einem Kollegen eine Firma, die aber mangels Nachfrage nach dem Produkt, ein Stuhl mit Aufstehhilfe für die Geriatrie, scheiterte.
Sprung in die Selbstständigkeit
„Ich wollte aber immer unbedingt selbstständig sein. Daher beschloss ich, mich mehr mit dem Thema Finger- und Pegboards zu beschäftigen und Erfahrung zu sammeln – anfangs eigentlich nur, um Urlaube zu finanzieren. Doch die Idee ging wider Erwarten auf“, freut sich Miletzky. So musste er mittlerweile einen Mitarbeiter anstellen, um der Nachfrage Herr zu werden. 2014 zog er schließlich nach Kirchberg, mietete sich in einer Werkstatt ein und designte ein Fingerboard mit aufsteckbarer Klimmzugstange, also ein Trainingsgerät für Kletterer. „Das wurde zum Renner, denn ich kreierte auch andere Bausätze, die immer modular miteinander verbunden werden können, alles aus Holz, und die man immer nachkaufen kann“, erklärt der Jungunternehmer. Vom Rohholzaufschnitt bis zum fertigen Produkt sind ungefähr 15 Arbeitsschritte notwendig, die alle in seiner kleinen Firma getätigt werden. „Viel Schleif- und Handarbeit ist notwendig, damit das Produkt so aussieht, wie ich es gerne haben möchte“, so Miletzky. „Anfragen kommen aus der ganzen Welt. Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen, dafür habe ich jetzt keine Zeit mehr für mein Hobby“, schmunzelt der Unternehmer.
Doch er hat schon das nächste Gerät im Visier. „Da ich selbst fünf Kinder habe, möchte ich Turngeräte für Kinder bauen; aber was genau wird noch nicht verraten, dieses Projekt steht noch in den Startlöchern.“