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Der Garten ruht – mit oder ohne schützende Schneedecke – und wir Gartenmenschen haben Zeit, in Ruhe über das kommende Jahr nachzudenken.

Nehmen auch Sie sich einen Augenblick Zeit und lassen Sie das vergangene Gartenjahr Revue passieren. Welche Pflanzen haben zuerst geblüht? Wann ist der Bereich rund um den Hauseingang richtig schön geworden? Wo ist eine Sichtschutzlücke aufgefallen? Welche Pflanzen haben sich nicht so recht entwickelt? Was blüht tatsächlich im Juli/August?

Am besten nimmt man sich einen Zettel und macht sich Notizen. Wenn die Blüte erst im Mai begonnen hat, fehlt es an Blumenzwiebeln. Diese sind preisgünstig und werden im Herbst verlegt. Sie überwintern im Boden, sind mehrjährig und bleiben viele Jahre im Beet. Falls man seinen Garten mit Wühlmäusen teilen muss, braucht es ab und zu neue Zwiebeln – leider stehen viele Arten auf der Dessert-Liste der Wühlmäuse.

Schatten und Sichtschutz: Überlegen Sie, wo Sie sich im Garten am liebsten aufhalten. Ist der Platz dort windgeschützt und schattig genug für den Hochsommer? Vielleicht hat der Nachbar ausgebaut und trotz aller Freundschaft stört sie der Einblick. In dem Fall schreiben Sie eine kurze Notiz: „Sichtschutzsträucher auswählen“.

Rasen und Beete: Erinnern Sie sich an den Zustand Ihrer Rasenflächen im vergangenen Sommer. Wo waren die Stellen, die trotz mehrmaligen Bewässerns immer braun und unansehnlich waren? Hier macht es Sinn, über eine Bepflanzung nachzudenken. Es gibt eine Vielzahl von trockenheitsresistenten Klein- und Großsträuchern und Kräuter wachsen immer gern auf mageren, trockenen Plätzen.

Gemüsegarten: Hier gibt es wirklich viel zu bedenken! Ist der Gemüsegarten groß genug? Welche Sorten werden im nächs-
ten Jahr angebaut? Sät man selber an? Wo kauft man heuer die Pflänzchen?

Obst- und Beerengarten: Ist die Familie mit genügend frischem Obst versorgt? Obstbäume sind wirklich sehr pflegeleicht und geben zudem Schatten. Auch über den Beerengarten sollte man nachdenken: Wuchern die Himbeeren schon zu sehr? Tragen die Erdbeeren noch gut oder brauchen sie ein frisches Quartier? Ableger kann man gut im Freundeskreis der Gartenmenschen tauschen. Je vielfältiger das Obstangebot im Garten, umso weniger muss man kaufen und umso gesünder gestaltet sich der Ernährungsplan.

Sie werden sehen: Wenn man in Ruhe im Geist durch den Garten geht, fällt einem vieles auf, was im Gartenleben über’s Jahr verborgen bleibt. Nutzen wir die Zeit, machen wir Pläne und freuen wir uns darauf, bald wieder so richtig loslegen zu können.
Ich wünsche Ihnen viel Vorfreude auf das neue Gartenjahr!

Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner