Foto: Egerer

Die einen sammeln Briefmarken, die anderen spielen Tennis. Claudia und Harry Eigenberger aus Feistritz widmen sich in ihrer Freizeit der Damhirschzucht. In Symbiose dazu tummeln sich jede Menge Hühner im Hirschgehege in Trattenbach in der Nähe des Heimathauses von Harry Eigenberger.

Alle in der Familie waren oder sind Jäger, Claudia Eigenberger eher Heger, daher auch die Liebe zur Natur und zum Wild. „Meine Tante besitzt eine sehr steile Wiese, die auf konventionelle Weise so gut wie gar nicht zu bewirtschaften ist“, erklärt Harry Eigenberger. „Mir war es aber wichtig, dass das Gelände nicht zuwächst, und so habe ich das Stück Land gepachtet und ein Wildgatter errichtet. Besonders stolz bin ich, dass 30 Prozent des Grundstücks bewaldet sind, sodass unsere 27 Wildtiere genug Rückzugsgebiet besitzen.“ Allen voran der zahme fünfjährige Leithirsch „Karli“, der nach gutem Zureden und einer Portion Äpfel aus der Hand frisst. Ein waschechter Südsteirer übrigens, der sich wie seine Herde hier pudelwohl fühlt.

Soziales Gefüge bei den Hirschen

Da die beiden Besitzer sehr oft nach dem Rechten sehen und hier perfekt vom Arbeitsalltag entspannen können, sind die Tiere an sie gewöhnt und ergreifen nicht die Flucht, wenn sie das Gatter betreten. „Was man selbst ausstrahlt, das kommt auch zurück“, ist sich der passionierte Jäger sicher. Seine Tiere werden hauptsächlich zur Zucht verwendet und verkauft. Nur für den Eigenbedarf wird ab und zu eines geschossen. Luzerne ist die Lieblingsspeise der Herde, aber auch Zuckerrüben, Äpfel und Obsttrester werden nicht verschmäht.

„Am Wild fasziniert mich, dass das Rudel jeden Neuzugang sofort integriert, das ist nicht bei allen Tieren selbstverständlich“, freut sich Eigenberger. Insgesamt stehen 1,7 Hektar südseitige Hanglage für die Tiere zur Verfügung. Im oberen Drittel befindet sich der bewaldete Teil.

Mit den Hühnern lebt man in Symbiose

Zurzeit leben 16 Hühner und die Hähne Johahn sowie „Adriano“ mit im Gehege. „Der Fuchs hat dank der Präsenz des Wildes noch nie eines geholt, aber dafür der Habicht“, bedauert Claudia Eigenberger, die für die Hühner zuständig ist. „Zum Glück sind sie jetzt vorsichtiger und bleiben im Schutz der Büsche und Stauden. Außerdem haben wir im Bereich des Hühnerstalles ein Gitter über das Areal gespannt.“

Die Hühner picken oft zwischen den Wildtieren am Boden und sorgen so gleich nebenbei für ein sauberes Bodenklima. „Wir hatten noch nie Probleme mit irgendwelchen Krankheiten oder bei einer Geburt. Schon im Kurs hat man uns aus diesem Grund nahegelegt, Hühner dazu zu halten“, sind die beiden begeistert.

Zu guter Letzt betätigt sich Claudia auch noch als Imkerin, sieben Stöcke stehen hier in Trattenbach. So kann die Familie neben eigenem Fleisch und Eiern auch köstlichen Honig genießen.