Bei der 25-Jahr-Fei­er ehr­ten Bür­ger­meis­ter Micha­el Nistl sowie die Ver­tre­ter des Gemein­de­ra­tes Stadt­rat Franz Din­hobl, Pater Rapha­el und Autor Micha­el Schot­ten­berg die enga­gier­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der „Büche­rei im G’wölb“ / Foto: Wal­traud Sinawehl

Eigent­lich woll­te man in Kat­zels­dorf schon im Novem­ber fei­ern. Grund dazu gab es: Immer­hin wur­de die „Büche­rei im G’wölb“ im Novem­ber vor 25 Jah­ren gegrün­det. Einen Lock­down spä­ter wur­de die Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung Mit­te März nun im Schloss Kat­zels­dorf im Zuge einer Mit­ar­bei­ter­eh­rung samt Lesung von Micha­el Schot­ten­berg nachgeholt.

Schot­ten­berg las aus „Öster­reich für Ent­de­cker“ und sorg­te damit nicht nur für bes­te Stim­mung, son­dern für einen Abend ganz in bewähr­ter Manier. Seit der Eröff­nung am 3. Novem­ber 1996 unter Bür­ger­meis­ter Heinz Eder ist die Büche­rei näm­lich Fix­punkt im gesell­schaft­li­chen Leben der Gemein­de. Das brei­te Ange­bot beginnt schon bei den Jüngs­ten, etwa durch Koope­ra­tio­nen mit Schu­len sowie Aktio­nen und Lesun­gen für Kin­der. Aber auch die Erwach­se­nen kom­men auf ihre Kos­ten. So gaben sich bereits bekann­te Namen wie Rein­hold Bil­ge­ri, Tho­mas Raab, Bea­te Maly, Alfred Koma­rek, Jac­que­line Gil­le­spie, Eva Ross­mann oder Diet­mar Grie­ser die Klin­ke in die Hand.

Egal, ob Fach­vor­trag, Bil­der­buch­ki­no, Autoren­le­sung oder Lese-Lach-Thea­ter: Im Mit­tel­punkt steht für das Team rund um Lei­te­rin Edith Schantl stets die Lie­be zum Lesen. Das zeigt auch die viel­fäl­ti­ge Aus­wahl an Medi­en. Vor 25 Jah­ren wur­de mit einem Buch­be­stand von 1.196 eige­nen Büchern (viel­fach Buch­spen­den der Kat­zels­dor­fer Bevöl­ke­rung) und 627 Leih­ga­ben der Wan­der­bü­che­rei­en des NÖ Erwach­se­nen­bil­dungs­werks und des kirch­li­chen Biblio­theks­werks der Erz­diö­ze­se Wien begon­nen. Damals befand sich die Büche­rei im Kel­ler des Gemein­de­am­tes auf einer Flä­che von 40 Quadratmetern.

Spä­ter wur­de ins namens­ge­ben­de „Kul­tur­ge­wöl­be“ über­sie­delt. „Besu­cher, die erst­mals die Büche­rei sehen, sind ganz hin­ge­ris­sen vom schö­nen Ambi­en­te der Räu­me und vom Gewöl­be“, schwärmt Schantl über die „Büche­rei im G’wölb“, die heu­te einen Medi­en­be­stand von ca. 9.500 Medi­en umfasst. In drei Räu­men auf etwa 190 Qua­drat­me­tern fin­den sich hier Bücher aus der Bel­le­tris­tik, Kin­der- und Jugend- oder der Fach­li­te­ra­tur, Fil­me, DVDs, Hör­bü­cher und Tonies. Mitt­ler­wei­le gibt es außer­dem die Mög­lich­keit, über die Büche­rei E‑Books von der Bel­le­tris­tik über die Zei­tung bis hin zum Fremd­spra­chen­kurs zu nut­zen. Und da die Unter­hal­tung auf den ver­schie­dens­ten Ebe­nen eine Rol­le spielt, „bie­ten wir auch cir­ca 200 Gesell­schafts­spie­le für jedes Alter an“, so Schantl, die erklärt, dass Bücher­wün­sche hier ger­ne erfüllt wer­den. „Denn das Ziel der Büche­rei ist, zufrie­de­ne Lese­rin­nen und Leser zu haben und stets genü­gend inter­es­san­ten aktu­el­len Lese­stoff anbie­ten zu können.“

Das brei­te Ange­bot ist aber nur durch ein enga­gier­tes Team mög­lich. Man­che der ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter sind bereits seit dem Beginn im Novem­ber 1996 dabei. Dafür wur­den Han­ne­lie­se Hei­sin­ger, Bea­trix May­er, Eli­sa­beth Mil­ne­ra und Edith Thur­ner bei der 25-Jahr-Fei­er vor den Vor­hang geholt. Ger­trud Knittl wur­de für ihre 15-jäh­ri­ge Tätig­keit geehrt und Chris­ta Trei­ber für 10 Jah­re Mit­ar­beit. Zudem wur­de Hel­ga Stra­ka geehrt, die vie­le Jah­re im Ver­leih­dienst im Ein­satz war und das Team wei­ter­hin unterstützt.

Zah­len und Fakten:

Die Büche­rei hat wöchent­lich 10 Stun­den (rund 500 Stun­den im Jahr) geöff­net.
500 bis 600 Arbeits­stun­den wer­den jähr­lich für das Ein­bin­den, Ord­nen, Deko­rie­ren, Vor­be­rei­ten von Ver­an­stal­tun­gen und Besu­che von Volks­schu­len auf­ge­wen­det.
Der­zeit gibt es zwölf ehren­amt­li­che Biblio­the­ka­rin­nen und einen ehren­amt­li­chen Biblio­the­kar, vier mit der „Aus­bil­dung zur ehren­amt­li­chen Biblio­the­ka­rin“, eine Mit­ar­bei­te­rin ist in Ausbildung.

Foto: Wal­traud Sinawehl