Caro­la Teng­ler zu Besuch in zwei der Werk­stät­ten „ihrer“ Schü­ler in Ugan­da; auch in ihrem Haus in Pit­ten fin­den sich zahl­rei­che kunst­vol­le Kera­mik-Stü­cke aus Afri­ka / Foto: Ani­ta Hahn 

Als sie im Jahr 1961, mit 22 Jah­ren, zum ers­ten Mal afri­ka­ni­schen Boden betrat, war für Caro­la Teng­ler der Grund­stein gelegt: Die Fas­zi­na­ti­on für den Kon­ti­nent, ins­be­son­de­re für Ugan­da und die Men­schen, die hier leben, ließ sie nicht mehr los. Vie­le Jah­re ver­brach­te sie in dem Land, unter­rich­te­te in einer Mis­si­ons­schu­le und lehr­te den jun­gen Men­schen, spä­ter beruf­lich auf eige­nen Bei­nen zu ste­hen. Bis heu­te ist sie dem Land und „ihren“ Schü­lern verbunden.

Nach ihrem ers­ten Auf­ent­halt in Afri­ka kehr­te Caro­la Teng­ler immer wie­der dort­hin zurück und hat im Lau­fe der Jah­re den gesam­ten Kon­ti­nent bereist. Als sie mit 62 Jah­ren plötz­lich Wit­we wur­de, ent­schloss sie sich, ihre Zeit und ihr Kön­nen den Kin­dern von Ugan­da zu wid­men. „Ich war allei­ne in dem gro­ßen Haus in Pit­ten, also ent­schloss ich mich, nach Afri­ka zu gehen. Das war 2003“, erin­nert sich Teng­ler. Von Anfang an war für sie klar: „Ich will nicht als Tou­ris­tin her­um­rei­sen, wenn, dann will ich etwas tun.“ Und das tat sie auch: Sie fand eine offe­ne Mis­si­on für alle, die in der christ­li­chen Kir­che enga­giert sind, und fing sofort an, mit anzu­pa­cken. Mit­ten in Ugan­da, in der Nähe des Vic­to­ria­sees, wur­de eine Zweig­stel­le der Mis­si­on „Visi­on for Afri­ca“ gera­de auf­ge­baut. Teng­ler, die selbst gelern­te Kera­mi­ke­rin ist, half beim Auf­bau einer Frau­en-Berufs­schu­le, in der man von der Schnei­de­rei bis zur Auto­me­cha­nik alles ler­nen konn­te. Spä­ter folg­te eine eige­ne Kera­mik-Berufs­schu­le. Immer wie­der kamen auch Leh­rer aus Teng­lers Hei­mat, etwa von der NMS Scheib­ling­kir­chen, um in den Schu­len zu unter­rich­ten. Schnell ist die Mis­si­on gewach­sen, und die Orga­ni­sa­to­ren wur­den immer wie­der auf neue Kin­der auf­merk­sam gemacht, die ver­nach­läs­sigt waren. Bis heu­te gin­gen rund 15.000 Schü­ler durch den Schul­be­trieb der Mis­si­on. Mitt­ler­wei­le gibt es auch einen eige­nen Hotel­be­trieb, um über die Tou­ris­mus­schie­ne Ein­nah­men zu sichern.

Per­spek­ti­ven geben

Heu­te gibt es vom Kin­der­gar­ten bis zum Gym­na­si­um alle Arten von Schul­bil­dung vor Ort. Für Teng­ler war es wich­tig, den jun­gen Ugan­dern bei­zu­brin­gen, wie sie für sich und ihre Fami­li­en sor­gen kön­nen. Die Kera­mik bie­det dabei einen Schwer­punkt. Heu­te gibt es sie­ben Werk­stät­ten, in denen ehe­ma­li­ge Schü­ler Teng­lers ihre eige­nen Pro­duk­te her­stel­len und lan­des­ty­pi­sches Kunst­hand­werk schaffen.

Natür­lich hat auch die Pan­de­mie vor die­sem Bereich nicht halt­ge­macht, Tou­ris­ten feh­len und Schu­len muss­ten man­gels Unter­stüt­zung schlie­ßen. Bei ihrem letz­ten Besuch heu­er im Jän­ner hat Teng­ler aber fest­ge­stellt, dass sich die Situa­ti­on lang­sam wie­der bessert.

Ins­ge­samt 13 Jah­re blieb Teng­ler in Ugan­da, bevor sie durch Mala­ria-Infek­tio­nen gezwun­gen war, wie­der in ihre Hei­mat zurück­zu­keh­ren. Ihre regel­mä­ßi­gen Besu­che hat sie aber bei­be­hal­ten. Und so weiß sie auch, was ihre „Schütz­lin­ge“ am drin­gends­ten benö­ti­gen. Da auch in Ugan­da Holz immer teu­rer wird, will Teng­ler einen drin­gend benö­tig­ten elek­tri­schen Brenn­ofen anschaf­fen. Für die Schü­ler der „Love- and Hope­schools“ der Mis­si­on wer­den lau­fend Paten gesucht. Für 15 Euro pro Monat sichert man einem Kind ein Jahr lang das Schul­geld inklu­si­ve Mate­ri­al und Verpflegung.

Spen­den­kon­to „Afri­ka“,
Karo­li­na Teng­ler:
AT36 3219 5010 0510 3148
www.visionforafrica-intl.org