Franz Breit­sching (Mit­te) mit den Ver­tre­tern der Gemein­de Wal­pers­bach bei sei­ner Ver­ab­schie­dung. Peter Lie­la­cher (2.v.l.) rückt als Bür­ger­meis­ter von Wal­pers­bach nach. Bild unten: NR Chris­ti­an Sto­cker und GVV-Obmann Bgm. Micha­el Nistl über­reich­ten eine Urkun­de.
Fotos: Schmidt

Nie­der­ös­ter­reichs bis dato längst­die­nen­der Bür­ger­meis­ter hat sein Amt zurück­ge­legt. Nach 37 Jah­ren an der Orts­spit­ze mach­te Franz Breit­sching in Wal­pers­bach den Weg frei für die nächs­te Generation.

Ganz Wal­pers­bach war auf den Bei­nen, als Franz Breit­sching am 3. Juli offi­zi­ell mit einem gro­ßen Fest­akt aus sei­nem Amt ver­ab­schie­det wur­de. In einer Zeit­span­ne, in der es in Öster­reich 13 Bun­des­kanz­ler gab und in Nie­der­ös­ter­reich drei Lan­des­haupt­leu­te, war es in Wal­pers­bach ein Bür­ger­meis­ter, der ins­ge­samt 13.574 Tage im Amt war.

Ein Teil der Gäs­te, die zum Fest­akt gekom­men waren, kann­ten in ihrer bis­he­ri­gen Lebens­zeit kei­nen ande­ren Bür­ger­meis­ter als Franz Breit­sching, und auch das Leben derer, die vor 1985 gebo­ren waren, hat sei­ne fast vier Jahr­zehn­te lang dau­ern­de Amts­zeit geprägt.

Deut­lich wur­de das beim Fest­akt nicht zuletzt durch die Anwe­sen­heit zahl­rei­cher akti­ver und ehe­ma­li­ger Amts­kol­le­gen aus der Regi­on, des zwei­ten Land­tags­prä­si­den­ten Karl Moser und einer Video­bot­schaft der Landeshauptfrau.

Nach fast 40 Jah­ren und acht Gemein­de­rats­pe­ri­oden kann sich Breit­sching eini­ges auf die Fah­nen schrei­ben: von der Ring­was­ser­lei­tung über den Hoch­was­ser­schutz bis hin zum Bevöl­ke­rungs­wachs­tum durch neue Wohn­pro­jek­te. „Du hast dein Amt mit Ver­ant­wor­tung und Lei­den­schaft aus­ge­führt“, streu­te Mikl-Leit­ner Rosen.

In der Rück­schau auf sein Lebens­werk wird der heu­te 78-Jäh­ri­ge als Mensch beschrie­ben, der „stets mit Herz und See­le dabei war“. Pro­jek­te woll­te er immer per­fekt aus­ge­führt sehen – und auf jeder Bau­stel­le im Ort war Breit­sching selbst mit dabei.

Neu­er Lebensabschnitt

Eben­falls immer mit dabei war Ehe­frau Hil­da. Dass er sein Amt so lan­ge aus­füh­ren konn­te, sei nicht zuletzt ihr zu ver­dan­ken. Dass jetzt für bei­de ein neu­er, unge­wohn­ter Lebens­ab­schnitt beginnt, kom­men­tiert der 78-Jäh­ri­ge mit einem Schmun­zeln: „Sie muss mich jetzt daheim aus­hal­ten, aber ich auch sie – drückt mir die Daumen“.

Sei­nen Abschied aus der Gemein­de­po­li­tik hat­te der schei­den­de Bür­ger­meis­ter in den letz­ten bei­den Jah­ren vor­be­rei­tet. Jetzt, in der Mit­te der Peri­ode, sei der rich­ti­ge Zeit­punkt zur Über­ga­be, erklär­te Breit­sching. Und die lief geord­net ab.

Nach­fol­ger Peter Lie­la­cher, bis­her geschäfts­füh­ren­der Gemein­de­rat, wur­de ein­stim­mig zum neu­en Orts­chef gewählt. In den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren hat er ent­spre­chen­de Kur­se absol­viert, um gut gerüs­tet ins Amt zu star­ten. Er hat mehr als 20 Jah­re Erfah­rung als Gemein­de­po­li­ti­ker und will naht­los an begon­ne­ne Pro­jek­te – etwa den Glas­fa­ser-Aus­bau – anschlie­ßen, aber auch neue eige­ne Akzen­te set­zen. In Wal­pers­bach hat damit eine neue Ära begonnen.