Foto: @ candy1812 – stock.adobe.com

Die Temperaturen klettern auf über 30° C, die Nächte sind mild und wir können endlich wieder im Garten wohnen! Viele Gartenarbeiten gehen jetzt nebenbei, weil man ohnehin fast jeden Tag draußen ist.

Im Gemüsegarten sind derzeit fast nur Pflegearbeiten zu tun. Wenn man in der Buckligen Welt zu reifen Tomaten kommen will, empfiehlt es sich, die Pflanzen auszugeizen. Dazu schneidet man die Triebe, die sich oberhalb der Blätter aus der Blattachsel bilden, einfach weg. Tomaten setzen nur am Hauptstamm starke Fruchttriebe an. Buschbohnen und Lauch werden jetzt noch einmal angehäufelt. Dazu lockert man den Boden rundherum und formt kleine Hügel aus Erde um die Pflanzen. Der Lauch erhält dadurch schöne weiße Stiele.

Vogerlsalat und Spinat können jetzt für die Herbsternte oder zum Überwintern angesät werden. Im Beerengarten ist die Ernte von Ribisel, Honigbeere und Stachelbeeren bald vorbei. Nach der Ernte sollte man die jeweils ältesten Triebe bodennah abschneiden, die Pflanzen mit reifem Kompost oder guter Pflanzerde anhäufeln und düngen. Dabei ist es egal, ob man Brennnesseljauche ansetzt oder einen biologischen Langzeitdünger verwendet – Hauptsache, man düngt! Beerensträucher lieben dicke Mulchschichten, die aber nicht am Strauch anliegen sollen.

In trockenen Zeiten finden sich oft Ameisen im Gemüsegarten ein. Hier genügt regelmäßiges starkes Wässern, um sie zu vertreiben.

Im Sommer ist der Garten voller Insekten. Glühwürmchen leuchten an lauen Abenden in unseren – naturnahen – Gärten, Kolibri-Falter bestäuben die Trichterblüten und Schmetterlinge erfreuen sich am Lavendel. Wer stolzer Besitzer eines Garten- oder Schwimmteiches ist, kann jetzt eine Vielzahl von Libellen beobachten. Ab ca. 26° C Wassertemperatur bilden sich in den Teichen verstärkt Algen. Das ist ein völlig natürlicher Vorgang. Nach einiger Zeit lösen sich die Algen wieder auf. Fadenalgen kann man gut mit einem Stöckchen abfischen und kompostieren oder als Mulch verwenden. Libellen setzen ihre Gelege auf Fadenalgenpolster im Randbereich der Teiche. Im Sommer also bitte einige Algenflecken belassen, am besten zwischen hohen Sumpfgräsern, wo es nicht so auffällt. Jedes Algenbekämpfungsmittel schadet dem Leben und somit den Pflanzen im Teich. Mit Mikroorganismen kann man das Teichwasser aber unterstützen. Wer einen Sprudelstein oder Wasserfall hat, sollte die Pumpe nur in der Nacht einschalten, damit das Wasser besser abkühlt. In der Mittagshitze heizt sich das Teichwasser, wenn es über die Steine fließt, sonst zu stark auf.
Bei starker Hitze sollte seltener gemäht werde. Der Rasen wächst so oder so langsamer. Die längeren Halme schattieren den Boden und verhindern zu starke Austrocknung. Wenn man Rasenflächen gießen will, sollte man das selten und dafür durchdringend tun, damit die Gräser angeregt werden, tief zu wurzeln.

Für viele Menschen ist der Sommer auch Urlaubszeit. Und was gibt es Schöneres, als im Schatten unter einem Baum zu liegen und ein gutes Buch zu lesen? Ich wünsche Ihnen entspannte Tage und laue Abende im Garten!

Ihre Gärtnermeisterin
Gerlinde Blauensteiner