von Roman Josef Schwendt / Foto: Seidl

Ja, das habe ich mich auch gefragt, als ich das ers­te Mal „NFT“ gehört habe. „Kryp­to­kunst“, „Non-fun­gi­ble Token“, was frei über­setzt so viel bedeu­tet wie „nicht aus­tausch­ba­rer Anteil“. Anders aus­ge­drückt sind NFTs ein digi­ta­ler Besitz­nach­weis von imma­te­ri­el­len Gütern. Sinn­ge­mäß: Ich kau­fe mir mit Geld, das es nicht gibt, Sachen, die es nicht gibt. Wow.

Das teu­ers­te Kunst­werk hat den stol­zen Wert von … Moment, nicht Wert, son­dern Preis von fast 70 Mil­lio­nen US- Dol­lar. Als ich mir die „Kunst­wer­ke“ dann online ange­schaut habe, war ich noch etwas mehr über­rascht. Ich dach­te „Kunst“ kommt von „Kön­nen“. Tja, weit gefehlt. Aber davon dür­fen Sie sich ihr eige­nes Bild machen. Jeden­falls geht es dar­um, dass man sich einen Teil eines Kunst­wer­kes kauft und dann besitzt. Falls man es nicht mehr besit­zen möch­te, muss man schau­en, dass man einen grö­ße­ren Spin­ner fin­det, der es einem abkauft. Klingt einfach.

Schon mal vom „Prin­zip des grö­ße­ren Dep­pen“ gehört? That’s it. Mit ech­ten Gemäl­den lass ich mir das noch ein­re­den. Die haben Geschich­te, sind beson­ders alt oder gut gemacht, da konn­te tat­säch­lich jemand etwas, da ste­hen Künst­ler, Maler dahin­ter. Aber bei die­ser NFT-Sache hat man nicht mal was in der Hand. Fin­de jeman­den, der dir mehr dafür bezahlt und los geht’s. Ist der Mensch noch zu ret­ten? Ich möch­te gar nicht anfan­gen auf­zu­zäh­len, wofür man das Geld bes­ser gebrau­chen könn­te. Gut, jeder kann mit sei­ner Koh­le machen, was er will, stimmt schon. Aber was ich mir ins­ge­heim wün­sche, ist ein Black­out bei NFT-Besit­zern. Haha. Weil ohne Strom gibt es weder das Kunst­werk noch die Wäh­rung, die das bezahlt hat.

Lang lebe der Bleistift!

Herz­lichst,
Roman Josef Schwendt
brief @ romanjosefschwendt.com