Foto: Egerer
Die Fähigkeit und das Talent, mit Holz zu arbeiten, ist ihm quasi schon in die Wiege gelegt worden. Denn Gerhard Würzel aus Feistritz verbrachte sehr viel Zeit mit seinem Großvater in dessen Tischlerwerkstatt. Heute ist er selbst Hobbykünstler und versorgt die Familie und Freunde mit tollen Holzwerkstücken verschiedenster Art.
„Mein Großvater war gelernter Tischler und Tüftler, der mir schon als Kind einige Tipps und Tricks beigebracht hat“, erinnert sich Würzel. „Mein Opa hat mir seine Kreativität und einige gute Ideen vererbt“, schmunzelt der gelernte Tischler, der krankheitshalber schon in Pension ist.
„Ich interessiere mich schon, seit ich denken kann, für Holz. Dadurch kam ich auch zu meinem Handwerksberuf. Seit 2002 befasse ich mich auch mit dem Drechslerhandwerk, das ich mir selbst angeeignet habe“, so Würzel stolz. Schließlich erlernte er auch die Herstellung von Wildholzmöbeln. Seitdem produziert er Sessel, Tische und Betten in allen möglichen und unmöglichen Formen. „Dabei verwende ich alte Holzverbindungen aus dem Tischlerhandwerk, wie zum Beispiel Fingerzinken, Schwalbenschwanz oder Schlitz- und Zapfenverbindungen. Was für den einen nur ein krummes Brennholz ist, stellt für mich den bevorzugten Werkstoff dar“, so Würzel. Wenn Landwirte einen besonderen Baum fällen, wird der Hobbykünstler schon angerufen mit den Worten: „I hob do wos, schau da des on.“
Naturmaterial Holz lebt
Was ihn so an dem Werkstoff Holz fasziniert: „Holz lebt, aber auch die Optik, der Geruch und die verschiedenen Möglichkeiten der Verarbeitung.“ Seine Lieblingsgehölze beim Wildholz sind die Zwetschke und die Föhre, für das Drechseln und Schnitzen alle Laubgehölze. Das Schnitzen hat er sich ebenfalls selbst beigebracht und mittlerweile stellt er sogar Schindeln her. „Am liebsten ist mir aber das Ornamentschnitzen, beispielsweise für Balkone.“
Hobbykunstverein
Seit zwei Jahren hat er im Rahmen des Hobbykunstvereines Trattenbach gleich neben dem Kummerbauerstadl in der kleinen Hütte des Vereins die Möglichkeit, seine Ideen zu präsentieren. Ansonsten versorgt er die Familie und Freunde mit seinen künstlerischen Holzarbeiten. Ein ganz besonderes Stück war der Sessel für einen Jäger, einen Zwei-Meter-Mann. „Ihm habe ich die Abwurfstange des Geweihs in seinen Sessel miteingebaut, die Lehne habe ich wie ein Spinnennetz mit feinem Holz verarbeitet und die Sitzhöhe musste ich anpassen. Ein Geschenk zu einem runden Geburtstag“, so Würzel.
Sein neuestes Projekt ist ein Bildstock mit Schindeldeckung und einem achteckigen Turmdach. „Die Arbeit mit Holz beruhigt und entspannt“, ist sich Würzel sicher. „Außerdem geht es mir bei meiner Tätigkeit um das Handwerk. Es fasziniert mich, denn hier kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen.“