Foto: Ege­rer

2003 war es eine Beson­der­heit. Mit gro­ßer Unter­stüt­zung der Bevöl­ke­rung und 65 Betrei­bern aus der Buck­li­gen Welt, die als direk­te Gesell­schaf­ter an der Wind­kraft­an­la­ge betei­ligt sind, wur­de damals der Traum einer alter­na­ti­ven Ener­gie­ge­win­nung rea­li­siert. Außer­dem hat sich das Wind­rad inner­halb kür­zes­ter Zeit zu einem tou­ris­ti­schen Wahr­zei­chen der Regi­on ent­wi­ckelt. Sogar eine eige­ne Rad­rou­te (Wind­rad­rou­te 5) führt hier vorbei.

Mit einer Aus­sichts­platt­form in 65 Metern Höhe, die manch­mal ganz schön schwan­ken kann, ist ein ein­ma­li­ges Erle­ben der Land­schaft mög­lich. Zuvor muss man aber 300 Stu­fen im Inne­ren der Anla­ge über­win­den. Oft­mals mit dabei ist Hans Spen­ger, einer von meh­re­ren Wind­rad­füh­rern. Er bringt den Besu­chern seit vie­len Jah­ren die Funk­ti­on und den Auf­bau der Anla­ge näher. „Ich habe frü­her als selbst­stän­di­ger Elek­tro­un­ter­neh­mer gear­bei­tet. Trotz­dem muss­te ich eine eige­ne Aus­bil­dung absol­vie­ren, die auch eine Per­so­nen­ber­gung beinhal­te­te“, so Spen­ger. Ihn fas­zi­niert nicht nur die teil­wei­se enor­me tech­ni­sche Leis­tung der Anla­ge, son­dern auch der fan­tas­ti­sche Rund­blick von der Aus­sichts­platt­form. „Zwei­mal im Jahr kann man mit frei­em Auge sogar bis nach Bra­tis­la­va sehen.“ Dann erklärt er ein paar tech­ni­sche Details: „Die Wind­ge­schwin­dig­keit steht im Ver­hält­nis zur elek­tri­schen Leis­tung. Ener­gie, die anströmt, wird in elek­tri­sche Leis­tung umge­setzt, ins Leis­tungs­netz des Anbie­ters ein­ge­speist und regio­nal verteilt.“

Wirt­schaft­lich gerechnet

Die wirt­schaft­li­che Leis­tung liegt deut­lich über den Erwar­tun­gen. Bis Anfang 2010 wur­den 20 Mil­lio­nen Kilo­watt­stun­den pro­du­ziert und damit 5.000 Haus­hal­te mit sau­be­rer Ener­gie ver­sorgt. 60 Pro­zent der Leis­tung wird im Win­ter und 40 Pro­zent im Som­mer erreicht. „Die Spit­zen­leis­tung, an die ich mich erin­nern kann: Inner­halb von 24 Stun­den wur­den 46.000 kwh erzeugt“, so der Pen­sio­nist. 2.000 Leu­te pro Jahr besu­chen das Wind­rad und neh­men an Füh­run­gen teil. Doch nur bis zu einer gewis­sen Wind­stär­ke darf man auf die Platt­form. In der NÖ-CARD ist der Besuch eben­falls beinhal­tet, für Kin­der aller­dings erst ab zwölf Jahren.

Regel­mä­ßi­ge Wartung

Die War­tung erfolgt regel­mä­ßig, zum Bei­spiel der Not­ak­ku bei Strom­aus­fall. Auch die 33 Meter lan­gen Flü­gel, die an der brei­tes­ten Stel­le vier Meter breit sind und vier Ton­nen wie­gen, sind begeh­bar. Der War­tungs­mon­teur muss dort hin­ein, um sicher­zu­stel­len, dass alles passt. Zusätz­lich befin­det sich am Are­al des Wind­ra­des ein Klein­wind­park als For­schungs- und Ver­suchs­pro­jekt der FH Tech­ni­kum Wien und der EVN.

Nächs­tes Jahr fei­ert man also das 20-jäh­ri­ge Bestehen des Wind­ra­des. Vor­aus­sicht­lich ist auch eine Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung geplant, nähe­re Details geben wir im „Boten“ bekannt.

Foto: Ege­rer