Seit 30 Jahren unterstützt die Franziskusgruppe aus Scheiblingkirchen Menschen in Not in Albanien und Afrika. Neu ist, dass ab sofort auch österreichische Familien unterstützt werden; von links: Pfarrer Ulrich Dambeck, Monika Knöbel, Andreas Knöbel, Andreas Schützenhöfer, Sonja Schrammel, Thomas Haberl und Kathi Haberl / Foto: Franziskusgruppe

1992 trafen sich acht offenherzige Menschen, um gemeinsam nicht nur auf Notsituationen aufmerksam zu machen, sondern auch tatkräftig zu helfen. Das war die Geburtsstunde der Franziskusgruppe Scheiblingkirchen.

Andreas Knöbel, Johann Haberler, Willi Gallei, Johann Fuchs, Judith List, Johnny Hausegger, Stefanie Zwing und Monika Knöbel starteten vor 30 Jahren zunächst damit, den Menschen in Albanien, dem damaligen „Armenhaus Europas“, unter die Arme zu greifen. Zunächst sammelten sie Gewand und Spielzeug und brachten es in die ärmsten Regionen des Landes, später organisierten sie Flohmärkte, Adventkranzaktionen, ein Pfarrcafé, Mehlspeis- sowie Briefaktionen und sogar eine Vernissage. „Als wichtige Einnahmequelle erwiesen sich unsere Diavorträge in Kirchen und Pfarrheimen, von Tribuswinkel bis Schwarzenbach. Waren es zu Beginn Waisenhäuser, die wir versorgten, so entwickelten wir uns immer mehr in Richtung ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘“, erklären die Gründungsmitglieder. So wurde von einem albanischen Architekten ein einfaches kleines Haus entworfen, bei dem die Franziskusgruppe Materialkosten und Lieferung (etwa 2.200 Euro) übernahm. Rund 150 Häuser sind so entstanden, sodass Menschen, die in schlimmsten Zuständen in Holzhütten lebten, ein ordentliches Dach über dem Kopf bekamen. Weitere Projekte waren die Einrichtung einer Schule, einer Tischlerei, der Bau eines Hopecenters, viele Kinderpatenschaften und Möglichkeiten für Jugendliche, eine Berufsausbildung zu absolvieren. Als sich nicht zuletzt dank EU-Förderungen die Lage für die Menschen in Albanien zu verbessern begann, widmete sich die Franziskusgruppe einer neuen „Problemregion“. Nach 23 Jahren wurden sie daher in Ruanda (Afrika) aktiv, wo sie bereits zwei Krankenstationen, eine Berufsschule, eine Kinderbetreuungsstätte und eine dreiklassige Schule bauten. Beim letzten Treffen der Franziskusgruppe, die heute aus zehn Mitgliedern besteht, wurde nun einstimmig beschlossen, dass in Zukunft Projekte in Österreich unterstützt werden sollen: „Die bedürftigen Menschen in unserem Land sollen unbürokratisch und schnell Hilfe erhalten. Ein riesengroßes Dankeschön bzw. ‚Vergelts Gott!‘ allen unseren treuen Spendern und Unterstützern in den letzten 30 Jahren und auch in Zukunft.“