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Unser Ausflugstipp führt uns heute nach Hochneukirchen und Maltern. Einsame Wege, wunderschöne Natur und sagenumwobene Stationen sorgen für eine abwechslungsreiche Wanderung auf einfachen Wegen.

Man kann diese elf Kilometer lange Wanderung mit 370 Höhenmetern entweder von Hochneukirchen oder von Maltern aus starten. Ich persönlich bevorzuge Maltern, da man hier zuerst den zwar etwas anstrengenden Aufstieg bewältigen, danach jedoch den gemütlichen Rückweg genießen kann. Außerdem befindet man sich, wenn man vormittags losgeht, auf der Sonnenseite.

Wir starten in Maltern beim Gasthaus Kager, direkt an der Straße, wo man auch parken kann. Wir folgen dem Gehsteig neben der Straße Richtung Hochneunkirchen. Bald entdecken wir die Kirche links von uns auf einem Hügel, nach weiteren fünf Minuten kommen wir an einer kleinen Kapelle vorbei. Der Gehsteig endet jedoch bald und man muss, will man nicht auf der Straße gehen, auf den Feldrand ausweichen, der uns dann leicht erhöht an der Straße vorbeileitet. Schließlich kommen wir zu ein paar Häusern. Hier zweigt links eine Zubringerstraße ab; auf einem Straßenschild erkennt man die grüne Markierung. Ihr folgen wir zu einem Gehöft, lassen dieses links liegen und kommen auf einen Forstweg, der uns steil über ein Feld nach oben führt. Hier teilt sich der Weg. Wir nehmen den ganz rechten, immer der grünen Markierung nach. Von hier hat man schöne Ausblicke ins Tal und fühlt sich fast ein wenig an die Toskana erinnert. Nun geht es relativ eben bis zu einem weiteren Bauernhaus. Der Wanderweg führt hier zwischen dem neuen Wohnhaus und Stall durch, zweigt schließlich nach links ab und führt in Serpentinen bis zur wenig befahrenen Hauptstraße, die uns über den Friedhof bis nach Hochneukirchen führt.

Naturdenkmal

Hier sollte man sich auf jeden Fall die 650 Jahre alte Linde anschauen. Sie hat immerhin einen Stammumfang von fünf und eine Höhe von 20 Metern. In der „Genusstankstelle“ im Ortszentrum kann man außerdem Produkte aus der Region erwerben.
Schließlich folgen wir der Beschilderung auf der Hauptstraße Richtung Teufelsbründl. Achtung: Kurz vor dem Ortsende zweigt eine Straße Richtung Maltern ab, diese marschieren wir ein paar Meter hinunter, danach sehen wir schon die nächs – te gelbe Wegtafel, die uns nach rechts auf einen Feldweg weist. Hier muss man genau aufpassen, dass man nun der blauen Markierung folgt. Steil führt der Weg am Waldrand bergab, bis zu einem Bacherl. Hier biegen wir mit der blauen Markierung links ab und queren ein Feld. Kurz bevor wir in den Wald kommen, biegen wir rechts hinauf über die Kuppe und sehen rechts oben schon die Felsformation und ein Schild, das uns die Sage vom Teufelsbründl erzählt. Auch eine imposante Felsspalte befindet sich hier. Über ein paar Felsen gelangt man zum Bründl, in dem immer Wasser steht.

Danach folgen wir ein Stück der roten Markierung talabwärts bis zu einem verfallenen Haus, wo wir links abbiegen und dann steil zu einem Bauernhof hinaufgehen. Dort beginnt mit einer Anrainerstraße, der wir bis zu einer Weggabelung folgen, Asphalt. Hier steht ein Schild Burgstall. Wir biegen rechts die Straße hinunter, an zwei Häusern vorbei, nach dem zweiten entdecken wir eine Tafel zum Burgstall Ringgraben. Bei der ersten Linkskehre nehmen wir den Waldweg rechts. Von unten entdecken wir nach oben blickend eine alte Steinmauer, die vermutlich von besagtem Ringgraben stammt. Schließlich sind wir im „Schwarzgraben“ angelangt, wandern wieder bei einem Gehöft vorbei hinaus aus dem Tal Richtung Maltern, immer der Forststraße entlang. Herrliche Ruhe und eine schöne Aulandschaft begleiten uns. Irgendwann treffen wir auf die Mountainbikestrecke, die ebenfalls auf dem Forstweg entlangführt. Schließlich wartet linkerhand noch ein Kraftplatz auf die Wanderer. Im Jahre 2015 im Rahmen des Industrieviertelfestivals errichtet, gibt es Bankerl rund um ein großes Klangspiel. Nun ist es nicht mehr weit bis Maltern. Am Ortsanfang steht rechts noch die Annaquelle, wo man sich gegen ein kleines Entgelt heilendes Wasser mitnehmen kann: eine Sauerwasserquelle mit hohem Magnesium – und Lithiumgehalt. Schon bald erreichen wir wieder das Gasthaus, in das man auch einkehren kann.

Insgesamt eine Wanderung für alle Jahreszeiten. Naturliebhaber, die gerne abseits der Touristenströme unterwegs sind, werden ihre Freude haben. Die Gehzeit beträgt drei Stunden.

Tipp von der Bergrettung

Liebe Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler,
das Einsatzgebiet der Bergrettung hat sich in den letzten 20 Jahren sehr verändert. Waren wir noch am Beginn des Jahrtausends eine reine Rettungsorganisation, so engagieren wir uns heute auch im Bereich Umwelt- und Naturschutz sowie Prävention, um Unfälle im alpinen Gelände bereits im Vorfeld zu vermeiden sowie – wenn Sie so wollen – mit den angenehmen „Nebengeräuschen“, die Bewegung in unser Leben bringt. Die positiven Auswirkungen von Bewegung auf unseren Körper sind wohlbekannt, es sind allerdings vor allem die positiven Einflüsse von Bewegung auf unseren Geist, die immer mehr in den Vordergrund rücken. Wurden die Berge und Hügel unserer wunderschönen Region bis vor Kurzem von vielen noch als Sportgerät für Trainingszwecke verwendet, sehen wir heute einen Wandel. Die Schönheit und Einzigartigkeit der Landschaft rücken wieder in den Fokus der Menschen. Gerade im Zeichen der Klimakrise wird ein gemeinsames und nachhaltiges Miteinander immer wichtiger.

Erwin Jung
Foto: Bergrettung

Fotos (8): Egerer, Grafik: Scherz-Kogelbauer GmbH