Fotos (3): Eri­ka Freiler

Wie so oft führ­ten die Lie­be und die Eifer­sucht in die­ser Legen­de rund um den Frau­en­kä­fig auf der Burg Kirch­schlag Regie. Die Fol­gen: eine Kapel­le in Krum­bach und ein Kirch­turm in Kirchschlag.

Die Sage vom Frau­en­kä­fig geht so: Eras­mus von Puch­heim aus Krum­bach ent­führ­te die Gat­tin Ber­ta sei­nes Bru­ders Hans Chris­toph aus Kirch­schlag. Denn die­ser war auf den Kreuz­zü­gen unter­wegs und galt als gefallen.

Doch es kam anders: Eines Tages stand Hans Chris­toph im Hof sei­nes Bru­ders. Ber­ta fiel vor ihm auf die Knie und beich­te­te die Lieb­schaft mit sei­nem Bru­der. Doch Hans Chris­toph, rasend vor Eifer­sucht, pack­te sei­ne Frau, steck­te sie in einen Käfig und häng­te die­sen beim Schloss hin­aus. Anschlie­ßend töte­te er den Neben­buh­ler in einem Bru­der­kampf, wur­de dabei aber selbst schwer ver­wun­det. Dar­auf­hin ließ der Page Hugo Ber­ta aus dem Käfig.

Die­se pfleg­te trotz der grau­sa­men Stra­fe ihres Gat­ten die­sen gesund. Dar­auf­hin begna­dig­te ihn der Kai­ser und Hans Chris­toph sühn­te sei­ne Taten mit dem Bau der Eras­mus­ka­pel­le im Fried­hof zu Krum­bach und des Kirch­turms zu Kirchschlag.

Zwi­schen Krum­bach und Bad Schön­au steht heu­te noch ein Kreuz im Geden­ken an den Bru­der­kampf auf einer Wie­se am Straßenrand.

Zwei­te Version

Es gibt aller­dings noch eine zwei­te Ver­si­on die­ser Sage, bei denen sich die Wider­sa­cher gegen­sei­tig den Gar­aus machen. Erst in der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges soll der Käfig, der beim Fens­ter eines Rit­ter­saa­les hin­aus­hing, ent­fernt wor­den sein.

Der Feu­er­turm

Ein wei­te­res his­to­ri­sches Zeit­zeug­nis stellt der Feu­er­turm auf der Burg­rui­ne Kirch­schlag da. Er liegt auf 480 Höhen­me­tern und dient heu­te als Aus­sichts­war­te. Frü­her dien­ten die Feu­er­tür­me aller­dings dazu, die Bevöl­ke­rung durch Rauch oder Feu­er vor Gefah­ren zu war­nen. Des­halb ist die­ser auch von der Burg archi­tek­to­nisch getrennt.