Fotos (3): Egerer

Nach einem Jahr Bauzeit lud Baumeister Andreas Höfer mit seiner Familie zur Gleichenfeier seiner „Versuchsanstalt für energieautarke Hochbauten unter Verwendung von erneuerbaren Energien“ nach Otterthal. Zahlreiche Prominenz, unter anderem Landtagspräsident Karl Wilfing oder Landesbranddirektor Didi Fahrafellner sowie die gesamten Mitarbeiter folgten der Einladung. Höfer selbst ist seit über 20 Jahren Chef der Feuerwehrinfrastruktur des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und ist seit 40 Jahren aktives Mitglied der Feuerwehr.

„Mitunter war es meine Aufgabe, verschiedene Feuerwehrhäuser Blackout-sicher zu gestalten. Da allerdings der derzeitige Stand der Technik mit Dieselaggregaten nicht unseren Ansprüchen an ein klimaneutrales Feuerwehrwesen gerecht wird, wurde es für mich Zeit zu handeln“, erinnert sich Höfer an die Anfänge.

Der Baumeister nahm schließlich die Zügel selber in die Hand, denn gleichzeitig wurden seine bestehenden Büroräumlichkeiten zu klein. „Damit war die Grundlage geschaffen, ein zukunftsweisendes und in Europa einmaliges Gebäude zu schaffen. Finanziert, geplant und umgesetzt habe ich alles in Eigenregie, darum war es möglich, in so kurzer Zeit zu bauen“, so Höfer. „Damit haben wir einen erheblichen Technologievorsprung und können ab 2024 Daten für die Wissenschaft und Industrie liefern.“

Die Versuchsanstalt wird dabei Dank erneuerbarer Energie Blackout-sicher und soll in weiterer Folge auch energieautark werden. „Bei der Wasserstofftechnologie ist es nun erstmals möglich, die Gesamtenergieeffizienz durch Nutzung der Abwärme auf über 85 Prozent zu verbessern. Derzeit liegt der Wirkungsgrad bei unter 50 Prozent“, erklärt Höfer.

Mit konventionellen Technologien wie Photovoltaik, Batteriespeicher sowie thermischen Speichern erreicht die Versuchsanstalt einen Autarkiegrad von 87 Prozent. Durch weitere Forschung und Entwicklung für die Langzeitspeicherung von Wasserstoff werden zukünftig verschiedenste neue Methoden erprobt. Dafür wünscht sich Höfer eine Kooperation beziehungsweise Förderungen vom Land NÖ.

2.000m³ Beton, 1.750m² Ziegel, 20.000 Laufmeter Baukernaktivierungs- und Lüftungsrohre, 85.000kg Baustahl und 250 Stück Sensoren für die Datenlieferung wurden auf 2.000m² Gesamtfläche verbaut und vernetzt.

Sohn Dominik und Sohn Fabian standen ihm als Architekt und für die Statik zur Seite. Ende 2023 soll die Versuchsanstalt in Vollbetrieb gehen. Es wird auch einen großen Veranstaltungs- sowie einen Technik-Schauraum geben. „Technik zum Angreifen“, so Höfer. „Damit sich die Besucher unter dem Projekt und der Technologie etwas vorstellen können.“