Leopoldine Reisenbauers Tochter Margit Sauer, Ingrid Schwarz von Südwind NÖ, Ulla Zodl von der Kost.bar, wo Preisträgerin Maria Sulzmann bis heute im Einsatz ist, Stadträtin Petra Czerwenka, BhW-Obfrau Edith Tippel und Regionsobfrau Michaela Walla / Foto: Rehberger

Die diesjährige Preisträgerin des Leopoldine Reisenbauer-Stiftungspreises von Südwind NÖ steht fest. Mit Maria Sulzmann hat die Jury eine würdige Kandidatin ausgewählt, die perfekt ins Jubiläumsjahr 10 Jahre Fairtrade-Region Bucklige Welt – Wechselland passt.

Mit dem Leopoldine Reisenbauer-Stiftungspreis werden alljährlich jene Frauen vor den Vorhang geholt, die sich durch ihr besonderes Engagement für die Region auszeichnen – insbesondere im Hinblick auf die Faire Region Bucklige Welt – Wechselland.

Vor zehn Jahren wurde die Region zur ersten Fairtrade-Region Niederösterreichs gekürt – dank des Engagements der damaligen BhW-Obfrau Leopoldine Reisenbauer, des Teams von Südwind NÖ rund um Ingrid Schwarz und vieler, vieler engagierter Frauen, die unter anderem über die Pfarren in den Gemeinden den Fairtrade-Gedanken verbreitet haben. Zum heurigen Jubiläumsjahr wurde daher eine überaus verdiente Preisträgerin für den Stiftungspreis gefunden: Maria Sulzmann aus Kirchschlag engagiert sich schon seit vielen Jahren für den Fairen Handel in ihrer Gemeinde und in der gesamten Fairtrade-Region. Sie war auch wesentlich daran beteiligt, dass die Stadtgemeinde Kirchschlag alle Kriterien als Fairtrade-Gemeinde erfüllen konnten und nun auch das 10-jährige Jubiläum als „Faire Stadt“ feiern kann.

„Wir waren dieses Jahr auf der Suche nach einer Frau, die den fairen Regionsprozess in der Buckligen Welt und im Wechselland schon seit Beginn an begleitet“, so Ingrid Schwarz von Südwind Niederösterreich über die anspruchsvollen Ausschreibungskriterien. Die Nominierung von Maria Sulzmann erfolgte durch die Fairtrade-Beauftragte und Stadträtin Petra Czerwenka und die Jury nahmen ihren Vorschlag gerne an.

Weltladen und Schulen

„Als ich von der Auszeichnung erfahren habe, habe ich mir Gedanken gemacht, wie es dazu gekommen ist. Nachdem ich 20 Jahre gerne bei den Kindern zu Hause geblieben bin, habe ich mir eine Arbeit gesucht. Frau Wolfsbauer hat mir vorgeschlagen, den Weltladen in Kirchschlag zu übernehmen. Allerdings habe ich mich nicht drübergetraut. Ich sprach mit Reinhold Freiler und wurde mir mit ihm einig, dass er das kaufmännische übernimmt und ich im Weltladen stehe“, erinnert sich Sulzmann.

Später übernahm sie den Shop bis zu ihrer Pensionierung doch selbst und traf schließlich mit Ulla Zodl eine Gleichgesinnte. „Ulla wollte einen Regionalladen machen, und mit den Produkten aus dem Weltladen ergab sich daraus eine schöne Symbiose“, so die Preisträgerin. Nach der Schließung des Weltladens wurde das Fairtrade-Sortiment also in der Kost.bar in Kirchschlag weitergeführt – ebenso wie Sulzmanns Engagement. Darüber hinaus hat sie in Schulen und auch in anderen Gemeinden und Pfarren Verkaufsstände betreut. Auch die Bildungsarbeit zum Fairen Handel ist Maria Sulzmann ein Anliegen; so hat sie immer wieder auch Südwind-Ausstellungspräsentationen zum Fairen Handel in Schulen besucht und begleitet. Auch in der Kost.bar werden immer wieder Bildungsangebote, wie beispielsweise die Kaffeeausstellung, gezeigt.

Die Beteiligung an den jährlichen Fairen Wochen von Südwind NÖ ist ebenfalls ein Fixpunkt im fairen Arbeitsjahr der Stadtgemeinde Kirchschlag. „Der stetige und unermüdliche Einsatz von Maria Sulzmann ist für die Fairtrade-Stadtgemeinde Kirchschlag, für die Fairtrade-Region und auch für die Idee des Fairen Handels von großer Bedeutung. Nur so konnte der faire Regionsprozess in der Leader-Region Bucklige Welt – Wechselland über die Jahre hinweg gelingen“, so Südwind NÖ-Regionalstellenleiterin Ingrid Schwarz als Begründung für die Auszeichnung.

1.000 Euro für großes Engagement

Leopoldine Reisenbauer war als langjährige Obfrau des BhW Bucklige Welt an der Umsetzung der Fairtrade-Region maßgeblich beteiligt. Nach ihrem plötzlichen Tod wurde der Preis in Höhe von 1.000 Euro in ihrem Namen von Südwind NÖ eingerichtet und wird seitdem jährlich an besonders verdienstvolle Frauen aus der Region vergeben. Eine Jury, bestehend aus sechs Personen, darunter Regionsobfrau Bgm. Michaela Walla und Margit Sauer, die Tochter von Leopoldine Reisenbauer, wählt dann eine Frau zur Auszeichnung aus, die in der „Botin“ bekannt gegeben wird.