Martina Baumgartner und Andrea Kolck kümmern sich regelmäßig im Mater Salvatoris um die Frisuren der Bewohnerinnen und Bewohner
Fotos (3): Schwendenwein

Wenn Andrea Kolck im Wohn- und Pflegeheim Mater Salvatoris in Brunn an der Pitten Kamm und Schere schwingt, dann ist das weit mehr als „nur“ ihr Beruf als Friseurin. Sie hört zu, knüpft Freundschaften und sie kehrt jedes Mal mit besonderen zwischenmenschlichen Erlebnissen nach Hause zurück.

Haare zu waschen, zu schneiden und Frisuren zu gestalten, gehören selbstverständlich zu Andrea Kolcks Aufgabenbereich als Friseurin. Sie sieht in ihrer Tätigkeit aber auch eine Art „Dienst am Menschen“. „Es ist ein sehr interessanter Beruf“, schildert Kolck und bestätigt: „Friseurin sein, das ist auch eine Art Seelsorge.“ 

Ein Ort, an dem die Friseurin diese Seite ihres Berufes besonders zu spüren bekommt, ist das Wohn- und Pflegeheim Mater Salvatoris in Brunn an der Pitten. Seit 23 Jahren betreut sie mit ihren Kolleginnen  die Bewohnerinnen vor Ort und begleitet sie damit auch durch eine nicht immer einfache Phase ihres Lebens. „Da sind wirklich schon liebe Freundschaften entstanden“, erzählt Kolck. Von vielen habe sie auch die Handynummer, damit man sich auch abseits der „Dienstleistung“ austauschen könne. 

Kontakt „nach außen“

Das werde gerne genutzt, um auch den Kontakt „nach außen“ nicht zu verlieren. Und die Geschichten der Klientinnen und Klienten im Mater Salvatoris gehen auch zu Herzen. „Es ist oft traurig, dann wieder lustig, meistens einfach schön“, fasst die Friseurin zusammen, „sie freuen sich immer, wenn wir kommen.“ 

Besonders nahe ging ihr daher auch der Tod einer Frau, die sie seit deren ersten Tag im Wohn- und Pflegeheim betreut hatte. „Wir haben Fotos ausgetauscht, Lebensgeschichten miteinander geteilt, wussten fast alles voneinander“, erzählt sie. Nachsatz: „Aber so ist nun einmal das Leben.“ 

Für die einfühlsame Friseurin sind solche Erfahrungen nur ein Grund mehr, ihre Tätigkeit auch weiterhin nicht als schlichte Dienstleistung, sondern als „Dienst am Menschen“ zu verstehen.