Robin Obitochukwu und Hüseyin Turgut / Fotos (5): Markus Raffeis

Mehr als 1.500 Schülerinnen und Schüler aus dem Raum Wiener Neustadt haben in einem schulübergreifenden Projekt auf die Kraft der Mehrsprachigkeit aufmerksam gemacht.

Was geschieht, wenn sich mehre Schulstandorte zusammentun, um ihren Schülern eine Bühne zu bieten? Das zeigten die Volksschule Josefstadt und die beiden Gymnasien BRG Gröhrmühlgasse und BG Babenbergerring in einem umfassenden schulübergreifenden Projekt in Wiener Neustadt. Unter dem Motto „Sprache schafft Wirklichkeit“ widmete sich das Projekt in mehreren Phasen „der Realität der Mehrsprachigkeit, die längst zur Normalität geworden ist“, wie Stefan Reisinger, einer der Projektinitiatoren festhält. 

So besuchten etwa Schüler aus den Oberstufenklassen beider Gymnasien die Volksschule, um dort mit Kindern der dritten Klasse in kreativen Schreibübungen „die Grenzen der Sprache zu sprengen“. Die Projektkoordinatoren der drei Schulen hatten sich zum Ziel gesetzt, auf diese Weise für alle Seiten Freude und Leichtigkeit im Umgang mit verschiedensten Sprachen erfahrbar zu machen. Damit sollte auch das Selbstbewusstsein der Kinder gefördert werden.  Umgekehrt besuchten die Volksschüler ihre „Buddys“ für drei Nachmittage, um die selbst verfassten mehrsprachigen Texte für eine Präsentation vor Publikum vorzubereiten. Insgesamt arbeiteten über 1.500 Kinder am Projekt mit. 

Präsentation in 26 Sprachen

Etwas mehr als 70 Kinder und Jugendliche präsentierten das Ergebnis abschließend in einer großen Abendveranstaltung auf der Bühne im Festsaal des BG Babenbergerring. Sie überraschten dabei das Publikum in insgesamt 26 verschiedenen Sprachen. Inhaltlich reichte die Palette von Alltäglichem wie Schule und Freundschaft bis zu Tiefgreifendem wie Liebe, Krieg, Sexismus oder Mobbing. Unter anderem wurde zudem eine zehnsprachige Adaption von Schneewittchen aufgeführt. 

Für die Projektkoordinatoren war die Veranstaltung ein „Zeugnis für die kreative Kraft, die in der Mehrsprachigkeit und kulturellen Vielfalt liegt“. Das Projekt habe nicht nur dazu beigetragen, diesbezüglich das Bewusstsein zu stärken, sondern auch eine Plattform geschaffen, auf der die Kinder und Jugendlichen ihre Stimmen erheben können.