Fotos: DoN Group

„Bahn frei“ für Josef Donhauser

von | Mrz 14, 2018 | Archiv, Wirt­schaft

Wel­ches Geburts­tags­ge­schenk kann einem Wirt­schafts­trei­ben­den mehr Freu­de machen als die Prä­sen­ta­ti­on eines neu­en Groß­auf­tra­ges? Exakt an sei­nem 48. Geburts­tag gab der Kirch­ber­ger Josef Don­hau­ser die Plä­ne für das neue Bahn­ca­te­ring bekannt.

Don­hau­sers „DoN-Group“ ist ab April wie­der für die Ver­pfle­gung in den Zügen der ÖBB zuständig.

Neben den Spei­sen, die er künf­tig anbie­ten will, ent­wi­ckel­te sei­ne Grup­pe eine Han­dy-App, bei der die Rei­sen­den ihr Essen vom Sitz­platz aus bestel­len kön­nen. „Ab April wird das vor­erst nur in der ers­ten Klas­se mög­lich sein, bis Ende des Jah­res wol­len wir die­ses Ser­vice aber im gesam­ten Zug anbie­ten.“ Sei­ne Fir­ma hat mit die­sem Pro­jekt laut Don­hau­ser eine Vor­rei­ter­rol­le in ganz Euro­pa eingenommen.

Umsatz und Mit­ar­bei­ter verdoppeln

Durch den ÖBB-Auf­trag soll sich sein Umsatz von 35 Mil­lio­nen auf rund 50 Mil­lio­nen Euro pro Jahr stei­gern. Die bis­he­ri­ge Zahl von 600 Mit­ar­bei­tern wird auf 1.200 auf­ge­stockt. „Da ja bekannt­lich Fach­kräf­te­man­gel in die­ser Bran­che herrscht, haben wir uns ent­schlos­sen, unse­re Fach­kräf­te selbst aus­zu­bil­den“, meint Don­hau­ser zufrieden.

Grün­dung einer „DoN-Aka­de­mie“

„Mit unse­rem Ange­bot decken wir drei Berei­che ab“, so Don­hau­ser. „Die Gas­tro­no­mie, hier reicht die Palet­te von Fast Food bis hin zum Hau­ben­lo­kal. Dann das Cate­ring, hier spre­che ich vom klas­si­schen Event­ca­te­ring, aber auch das Cate­ring für ein Gala­di­ner mit 500 Leu­ten oder die Lin­zer Klang­wol­ke, bei der bis zu 150.000 Per­so­nen an einem Tag ver­kös­tigt wer­den muss­ten.“ Schließ­lich ist da auch noch das Busi­nessca­te­ring, zum Bei­spiel in Kan­ti­nen. Mit die­sem Ange­bot ist er in ganz Öster­reich von Wien bis Tirol ver­tre­ten. „Dafür brau­chen wir das geeig­ne­te Per­so­nal. Die­ses bil­den wir in fach­li­chen Schwer­punk­ten aus. Dazu zählt das Ver­hal­ten gegen­über den Gäs­ten oder die Hygie­ne- und Sicher­heits­vor­schrif­ten.“ Aktu­ell sind es 100.000 Schu­lungs­stun­den pro Jahr, die Don­hau­ser in sei­ne Mit­ar­bei­ter investiert.

Gekocht wird in Groß­kü­chen

Drei Schwer­punkt­kü­chen in Wien, Linz und Inns­bruck und eini­ge klei­ne­re Unter­neh­men decken den Essens­be­darf für sein Cate­ring in Öster­reich ab. Aber auch in Tehe­ran gibt es bereits eine Groß­kü­che unter sei­ner Flag­ge. 40.000 Essen ver­las­sen die­se der­zeit pro Tag.

Pio­nier­ar­beit für Tou­ris­mus

Sein Vor­zei­ge­pro­jekt: ein Joint Ven­ture (ein Toch­ter­un­ter­neh­men, wel­ches von zwei von­ein­an­der unab­hän­gi­gen Unter­neh­men gegrün­det und geführt wird) zwi­schen der Don­hau­ser GmbH und der größ­ten pri­va­ten ira­ni­schen Eisen­bahn­ge­sell­schaf­te Rail Par­d­az. Auch hier ist Don­hau­ser für die Ver­pfle­gung der Fahr­gäs­te zustän­dig. „Zur­zeit flie­ge ich ein­mal im Monat nach Tehe­ran“, so der Kirch­ber­ger, der trotz sei­ner Geschäfts­er­fol­ge nie den Bezug zu sei­nem Hei­mat­ort ver­lo­ren hat. Im Iran sind die Men­schen gut aus­ge­bil­det, es ist ein gegen­über dem Wes­ten sehr offe­nes Land und gewinnt zuneh­mend an Ein­fluss. Es hat natür­lich einen enor­men Auf­hol­be­darf, aber es hun­gert nach west­li­chen Tech­no­lo­gien und Investoren.“

Der gro­ße Traum vom Flie­gen

Doch der ehr­gei­zi­ge Unter­neh­mer hat schon ein neu­es Ziel im Visier: Er möch­te ins Air­li­ne­ca­te­ring ein­stei­gen. Der­zeit lau­fen Ver­hand­lun­gen mit Aus­tri­an Air­lines. „Hier ist aber noch nichts entschieden.“

Pri­vat genießt Josef Don­hau­ser, von sei­nen Freun­den auch Joe genannt, sei­ne klei­ne Fami­lie. „Einen Wecker brau­che ich defi­ni­tiv nicht, denn mei­ne fünf­zehn Mona­te alte Toch­ter über­nimmt das zur­zeit sehr ver­läss­lich“, ver­ab­schie­det sich Don­hau­ser mit einem Schmun­zeln, um sich sogleich wie­der dem Geschäft­li­chen zu widmen.

Foto: Micha­el Teix

Josef Don­hau­ser …

… begann sei­ne Lauf­bahn mit der Über­nah­me der elter­li­chen Kon­di­to­rei in Kirch­berg am Wechsel.

… grün­de­te 1992 das „Salettl“ in Kirchberg.

… bau­te vor fast zwan­zig Jah­ren das Cate­ring­un­ter­neh­men „DoN“ auf. Dafür erhielt er 2017 den „Rol­ling Pin-Award“, den Oscar in der Gastronomie.

… betreut heu­te 29 Stand­or­te, dar­un­ter sie­ben „Sub­way“-   Filia­len in drei ver­schie­de­nen Län­dern (Öster­reich, Slo­wa­kei, Iran).

… erhielt 2017 den Export­preis für sein Pio­nier­pro­jekt im Iran, wo es meh­re­re Cate­ring­ver­trä­ge mit ira­ni­schen Bahn­li­ni­en gibt. Außer­dem ver­pflegt er Mit­ar­bei­ter von Dients­leis­tungs- betrie­ben wie zum Bei­spiel Banken.

… über­nimmt mit April wie­der das Cate­ring bei den ÖBB (hat­te die­ses bis 2012 schon elf Jah­re unter dem Namen „e‑express“ über).

… ent­wi­ckel­te mit sei­nen Mit­ar­bei­tern eine Han­dy-App, mit der man vom Zug­sitz­platz aus sein Essen bestel­len kann.

… grün­de­te eine eige­ne DoN-Aka­de­mie, wo er sei­ne Fach­kräf­te selbst ausbildet.

… star­tet das Pro­jekt „Fat Monk“ mit gesun­dem, fri­schem Fast Food in einem Test­be­trieb ab April am Wie­ner West­bahn­hof.

… streckt sei­ne Füh­ler auch für das Cate­ring bei Aus­tri­an Air­lines aus.

Fotos: DoN Group