Oft über­nach­te­te Michae­la Traint direkt am Strand, ihr Vier­bei­ner hielt Wacht / Foto: Michae­la Traint

Michae­la Traint aus Aspang hat flei­ßig für ihre vier­mo­na­ti­ge Rei­se gespart. Mit einem umge­bau­ten klei­nen Cam­ping­bus und ihrem Hund „Mon­ti“ leg­te sie knapp 10.000 Kilo­me­ter allei­ne zurück. Ihre Rou­te führ­te sie über Ita­li­en, Frank­reich und Spa­ni­en an die Algar­ve zu einer Freun­din und auf der Nord­rou­te wie­der zurück.

Die Kran­ken­schwes­ter, die der­zeit in der Kin­der- und Jugend­psych­ia­trie tätig ist, brauch­te eine Aus­zeit. „Ich war immer schon rei­se­freu­dig und habe Asi­en, Mexi­co, Gua­te­ma­la Indi­en, Sri Lan­ka und Thai­land besucht“, kommt die Natur­lieb­ha­be­rin ins Schwärmen.

Wenn einer eine Rei­se tut, …

Sie hat viel erlebt in die­ser Zeit und auch viel gelernt, Posi­ti­ves wie Nega­ti­ves. „Ich habe meist wild gecampt, nur in den Städ­ten habe ich mich für einen Cam­ping­platz ent­schie­den“, erzählt die Aben­teu­re­rin. Gekocht hat sie immer selbst. Doch nach zwei Wochen stand sie schon vor der ers­ten gro­ßen Her­aus­for­de­rung. „Mir wur­de am Gar­da­see mein Geld gestoh­len. Die Fens­ter­schei­be war ein­ge­schla­gen, dabei war ich nur zehn Minu­ten weg vom Bus. Da haben mir zum Glück mei­ne Eltern von zu Hau­se aus gehol­fen, sonst hät­te ich nicht wei­ter­fah­ren kön­nen“, ist Michae­la Traint noch heu­te ihrer Fami­lie und ihren Freun­den für die Unter­stüt­zung dankbar.

Michae­la Traint und ihr Vier­bei­ner / Foto: Michae­la Traint 

 „Die ers­ten zwei Wochen danach war mir schon ein biss­chen mul­mig, aber mein Hund war ja an mei­ner Sei­te, und auf­ge­ben woll­te ich nicht.“  In Frank­reich besuch­te sie ein Stra­ßen­künst­ler­fes­ti­val, wo die Kräu­ter­päd­ago­gin selbst her­ge­stell­te Kräu­ter­tees und Räu­cher­werk ver­kauf­te, die sie von zu Hau­se mit­ge­nom­men hat­te. Hier traf sie auch ein Pär­chen aus Wien, mit dem sie die fol­gen­den zwei Wochen unter­wegs war. Eine Auto­pan­ne in Frank­reich irgend­wo in der Pam­pa lös­te sie schließ­lich mit Hil­fe der freund­li­chen Ein­hei­mi­schen. „Auf die­ser Rei­se habe ich vor allem Ver­trau­en in mich selbst bekom­men und gelernt, mei­ner Intui­ti­on zu fol­gen“, freut sich Traint. „Mein Hund hat mir bei­gebracht, im Hier und Jetzt zu leben und jeden Moment zu genießen.“

Neue Zie­le hat sie auch schon: „Da mein Hund schon von Geburt an ein Gelenk­pro­blem hat, bin ich auf die Alter­na­tiv­me­di­zin, auch die für Tie­re, gekom­men“, erin­nert sich Traint.  So hat sie vor, in ihrer acht­mo­na­ti­gen Bil­dungs­ka­renz die tra­di­tio­nel­le chi­ne­si­sche Mas­sa­ge zu erler­nen. Sie lässt sich zur „Tui­na“ (Mas­seu­rin) aus­bil­den, dafür hat sie noch einen lan­gen Weg vor sich. Doch sie hat ja bereits auf ihrer Rei­se bewie­sen, dass Auf­ge­ben nicht zu ihrem Wort­schatz gehört.