Links: Hier fotografierte Günter Valda eine Auftragsreportage über Grönland, ein Inuitmädchen, Mitte: Fotograf und Krankenpfleger Günter Valda aus Kirchschlag, Rechts: Eines seiner Portraits über seine Projektreihe „Wiederbelebt“ über Menschen, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand überlebt haben / Fotos (3): Valda

Sein Credo: Jeder Mensch  ist individuell und hat seine eigene Geschichte. Das möchte Günter Valda mit seinen Fotos zum Ausdruck bringen. Der Krankenpfleger, der heute in Kirchschlag lebt und in Zöbern geboren ist, liebt die Einfachheit und die Wildnis. Die Kamera ist seit frühester Jugend sein Begleiter.  

„Ich arbeite in der Notaufnahme im AKH in Wien, da liegen Leben und Tod nahe beieinander“, meint Valda. Hier kam ihm auch die Idee zu seinem Projekt „Wiederbelebt“. 13 Personen, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand durch das Eingreifen couragierter Mitmenschen überlebt haben und sich freiwillig auf seinen Aufruf hin meldeten, standen bei ihm vor der Kamera. Er stellte die Portraits mit eigenen persönlichen Kurztexten auf seine Website. „Ich wollte damit zeigen, dass es jeden treffen kann, egal ob Marathonläufer oder Couchpotato“, so Valda, der die Fotografie 2010 zu seinem zweiten beruflichen Standbein machte.

Fotografie führte ihn nach Grönland

Seine Arbeiten wurden bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgestellt und in verschiedenen Magazinen publiziert. Eine Auftragsarbeit führte ihn nach Grönland. „Die Menschen leben dort noch im Einklang mit der Natur. Bei den Inuits gibt es zum Beispiel keinen Kühlschrank. Auch sonst führen die Einheimischen ein konträres, wildes Leben gegenüber Mitteleuropäern. Das raue Klima verlangt den Menschen viel ab, Hundeschlitten sind ein bewährtes Transportmittel.“

Auch privat liebt er den Norden. So reiste er im Winter zu den Lofoten in Norwegen, um die wilde Landschaft mit Ski, Kajak und Kamera zu erkunden. Mit seiner Frau besuchte er Gotland und Schweden.

Buchprojekt über Notaufnahme im AKH

Es sind Bilder, die unter die Haut gehen. Mit seinem neuesten Bildband möchte Günter Valda den Alltag der Menschen, die sieben Tage die Woche in der Notaufnahme arbeiten, festhalten. „Ich möchte zeigen, was das Personal leistet. Da meine Frau und ich ebenfalls hier im Einsatz sind, weiß ich, wovon ich spreche. Arbeite ich links, regiert das Leben, arbeite ich rechts, beherrscht der Tod den Alltag. Hier ist vor allem Einfühlungsvermögen gefragt. Gilt es doch auch, die Angehörigen zu betreuen. Jeder geht individuell mit einer Situation um. Manchmal sind wir einfach nur ein Strohhalm für die Menschen.“ 

Portraitiert wurden alle Altersklassen und Berufssparten, vom Oberarzt bis zur Reinigungskraft. Doch immer zieht sich die individuelle Geschichte wie ein roter Faden durch Valdas künstlerische Tätigkeit: Jeder ist Mensch, jeder mit seiner eigenen Story.