Foto: Michae­la Rudolf

Schon in der Schul­zeit in Zöbern ging Michae­la Rudolf bei Leicht­ath­le­tik- und Lang­lauf­wett­kämp­fen sowie Ski­ren­nen an den Start. Spä­ter spe­zia­li­sier­te sie sich auf den Lauf­sport, dann auf den Tri­ath­lon. 2011 wur­de sie schließ­lich Vize­welt­meis­te­rin in ihrer Alters­klas­se, bevor sie 2017 beim Iron­man in Hawaii mit dem Welt­meis­ter­ti­tel ihren größ­ten Tri­umph fei­ern konnte.

Ihre Erfolgs­ge­schich­te liest sich fast wie ein Mär­chen. Vor 20 Jah­ren zog Michae­la Rudolf der Lie­be wegen nach St. Pöl­ten. „Dort gab es schon lan­ge einen Tri­ath­lon­be­werb. Daher war die Idee nahe­lie­gend, so einen Wett­kampf ein­mal aus­zu­pro­bie­ren“, erin­nert sich die begeis­ter­te Sport­le­rin. „Zuerst bei einem Fun­tri­ath­lon im Team mit mei­nen Lauf­klub­kol­le­gin­nen und dann im Ein­zel­be­werb vom Sprint­tri­ath­lon, über die Olym­pi­sche Distanz. Dann gab es 2007 den Iron­man 70.3 (ein hal­ber Iron­man) in St. Pöl­ten, bei dem ich gleich bei mei­nem ers­ten Antre­ten in mei­ner Alters­klas­se gewin­nen konn­te und mich erst­mals für die Iron­man 70.3 Welt­meis­ter­schaft in Flo­ri­da qua­li­fi­zier­te“, erzählt Rudolf. Da sie die Her­aus­for­de­rung liebt, ver­such­te sie gleich 2008 erst­mals den gan­zen Iron­man in Kla­gen­furt, den sie eben­falls gleich im ers­ten Anlauf in ihrer Alter­klas­se gewann. Mit die­sem Sieg hat­te sie sich erst­mals für die Iron­man-Welt­meis­ter­schaft auf Hawaii qualifiziert.

Lebens­traum wur­de Wirklichkeit

Bei ihrem vier­ten Start auf Hawaii 2017 war es schließ­lich so weit: Ihr Traum wur­de wahr, sie wur­de Welt­meis­te­rin. „Für vie­le Tri­ath­le­ten ist es das Größ­te, auf Hawaii ein­mal an den Start gehen zu dür­fen“, so Rudolf.

Zusätz­lich konn­te sie drei­mal den Staats­meis­ter­ti­tel auf der Lang­di­stanz erzie­len. „Da ich immer neue Her­aus­for­de­run­gen such­te, star­te­te ich von 2012 bis 2016 in der Pro­fi­klas­se, wo ich eben­falls eini­ge Top-Plat­zie­run­gen mit nach Hau­se neh­men konnte.“ 

Seit über 15 Jah­ren unter­stützt sie ihr Lebens­ge­fähr­te, der sie bei fast allen Ren­nen beglei­tet. Ihr Beruf als Sport­leh­re­rin kam ihr bei ihren Akti­vi­tä­ten sehr ent­ge­gen. „Eini­ge Jah­re redu­zier­te ich sogar mei­ne Unter­richts­stun­den, um all das Trai­ning, 20 bis 30 Stun­den pro Woche, unter­zu­brin­gen. Meist zwei Dis­zi­pli­nen am Tag, im Win­ter Fit­ness­stu­dio und Hal­len­bad, in der wär­me­ren Jah­res­zeit viel am Rad, Frei­bad und See und natür­lich Lau­fen. Mei­ne Urlau­be gestal­te­te ich immer als Trai­nings­la­ger“, so Rudolf mit einem Schmunzeln.

Doch nach zehn Jah­ren Leis­tungs­sport kämpft sie nun mit Knie­pro­ble­men und muss etwas kür­zer tre­ten. Die täg­li­che Bewe­gungs­ein­heit gehört aber nach wie vor zu ihrem Tages­ab­lauf. „Da ich ohne Sport nicht sein kann, ver­su­che ich nun, mei­ne Begeis­te­rung an mei­ne Schü­ler wei­ter­zu­ge­ben. Viel­leicht wer­de ich auch mal als Trai­ne­rin fungieren.“

Foto: Michae­la Rudolf