Markus Tauchner (ganz links) bei der Vorbereitung einer Sprengübung / Foto: Feuerwehr Sprengabteilung

Markus Tauchner aus Kirchberg kam beim Bundesheer erstmals mit dem Thema Sprengen in Berührung, er roch sozusagen Lunte. Hier arbeitete er beim Entminungsdienst bei den Pionieren. Nach seiner Bundesheerzeit suchte er Kontakt zu Martin Ertl aus Trattenbach, der als Kommandant dem Sprengdienstzug Süd vorsteht, der fünf Bezirke umfasst. Heute hat Tauchner das Sprengleistungsabzeichen in Bronze und ist einer von zehn Sprengbefugten des Bezirks.

Markus Tauchner begann vor 23 Jahren bei der Jugendfeuerwehr Kirchberg, 2009 startete er seine „Sprengkarriere“ als Sprenggehilfe. „Mich hat diese Materie schon immer interessiert“, so Tauchner. „Mit wenig Materialeinsatz kann man eine bemerkenswerte Wirkung erzielen.

Vielseitige Einsätze

„Viele Leute wissen gar nicht, wann so eine Sprengung überall zum Einsatz kommen kann“, meint Tauchner. Da sind zum einen die Sprengungen bei Felsstürzen, Unwettern und Verklausungen, Lawinensprengungen oder Sprengungen bei einem Eisstau auf Flüssen. Aber auch Rettungs- und Bergesprengungen werden mit einem speziellen Sprengverfahren bei eingeschlossenen Personen angewandt.

Wagemut ist gefragt

Es gibt einige spektakuläre Einsätze, an die sich Markus Tauchner noch gut erinnern kann. „Da stürzte ein 26 Tonnen schwerer Felsen bei Schwarzau im Gebirge auf die gemeindeeigene Forststraße. Sechs Bohrlöcher waren damals notwendig, um den Felsen zu sprengen und die Straße wieder passierbar zu machen“, erinnert sich der Sprengbeauftragte.

Ein anderes Mal musste bei Puchberg eine Lawinensprengung über die Bühne gehen. „Das war ein mühsamer Einsatz, da wir mit den Tourenskiern und Schneeschuhen zur Einsatzstelle auf den Lahningries aufsteigen mussten.“ Bei der Sprengung im Schnee wird eine Sprengladung auf einer Stange befestigt. Diese wird dann in den Schnee gesteckt.

Schließlich kommt der Sprengdienst auch noch bei Verklausungen zum Einsatz, wenn beispielsweise bei Unwettern riesige Baumstämme aus manchen Bachbetten mit herkömmlicher Forsttechnik nicht mehr entfernt werden können. „Für mich sind aber die Lawinen die größte Herausforderung“, ist sich Tauchner sicher.

Sicherheit steht an oberster Stelle

„Man bemüht sich immer, zwei Sprengbefugte gleichzeitig an einer Einsatzstelle abzusetzen“, so Martin Ertl. „Quasi nach dem Prinzip, vier Augen sehen mehr als zwei. Somit kann man die größtmögliche Sicherheit gewährleisten.“ Passiert ist bis jetzt zum Glück noch nichts.

Damit das auch so bleibt, stehen regelmäßig Sprengübungen sowie theoretische Schulungen auf dem Programm.
Einmal im Jahr gibt es auf dem Bundesheer-Katastrophenübungsgelände im Tritolwerk in Eggendorf eine große Übung sowie im Niederösterreichischen Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln eine Fortbildungsveranstaltung für die Sprengbeauftragten.