Auf dem Rück­weg zum Kum­mer­bau­er­stadl spa­ziert man gemüt­lich auf ver­schie­de­nen Forst­we­gen mit Blick auf den Sonn­wend­stein / Foto: Egerer

Unser Aus­flugs­tipp führt uns die­ses Mal an die Gren­ze zur Stei­er­mark, auf den Alp­ko­gel. Von hier aus sieht man den Gip­fel des Sonn­wend­steins, man wan­dert auf his­to­ri­schen Pfa­den, deren Geschich­ten die meis­ten viel­leicht gar nicht kennen.

Eine Wan­de­rung für die gan­ze Fami­lie, ins­ge­samt zwei Stun­den durch Wald und Flur. Wir star­ten beim Kum­mer­bau­er­stadl, wo man sich vor oder nach der Wan­de­rung stär­ken und den herr­li­chen Aus­blick genie­ßen kann.

Wan­dern auf alten Römerwegen

Noch heu­te kann man beim Auf­stieg, unge­fähr auf hal­ber Stre­cke, die tie­fen Fahr­rin­nen in den Stei­nen erken­nen, die uns die Römer hin­ter­las­sen haben. Die im 15. Jahr­hun­dert vor Chris­tus bei uns ein­zie­hen­den römi­schen Legio­nen unter Dru­sus und Tibe­ri­us bau­ten nicht nur die gro­ße Römer­stra­ße von Rom bis Wien. Sie errich­te­ten auch soge­nann­te Ent­las­tungs­we­ge, dar­un­ter auch den Saum­weg von Neun­kir­chen über Penk, die Rams, Raach, Otter­thal, Trat­ten­bach bis in die Stei­er­mark. Die „Via Gigan­tea“ wur­de sie genannt.

Eine wich­ti­ge Funk­ti­on dürf­te der Weg auch in Bezug auf den jahr­hun­der­te­lang betrie­be­nen Berg­bau von Eisen am Erz­ko­gel sowie von Kup­fer in Trat­ten­bach gehabt haben.

Der Wan­der­weg ist gut mar­kiert, nur im obe­ren Teil soll­te man nicht die Abzwei­gung zur Alp­ko­gel­hüt­te neh­men, denn die­se ist nicht bewirt­schaf­tet, son­dern bes­ser Rich­tung Feis­tritz­sat­tel wei­ter­wan­dern. Sind wir am Gip­fel des Alp­ko­gels ange­langt, erwar­tet uns eine Tafel, die an die schwe­ren Kämp­fe ent­lang des hier vor­bei­füh­ren­den Gebirgs­jä­ger­stei­ges erin­nert. Hier star­ben an der Front zahl­rei­che Sol­da­ten gegen Ende des Zwei­ten Welt­kriegs, als sich die Rote Armee bereits im Tal befand und die deut­schen Trup­pen am Höhen­kamm bis zur Kapi­tu­la­ti­on kämpf­ten. In Fol­ge ris­sen die dort ent­stan­de­nen Minen­fel­der vie­le Zivi­lis­ten in den Tod.

Alter­na­ti­ve für ganz Sportliche

Der ein­sa­me, aber geschichts­träch­ti­ge Gebirgs­jä­ger­steig und Kamm­weg führt übri­gens von der Sem­me­ring-Pass­hö­he, vor­bei an Sonn­wend­stein und Erz­ko­gel bis zum Feis­tritz­sat­tel, dann auf die Kra­nich­ber­ger Schwaig bis zum Hoch­wech­sel. Die­se Tour erfor­dert Aus­dau­er, sind doch 23 Kilo­me­ter zu bewäl­ti­gen. Bei die­ser Wan­de­rung bie­tet sich eine Über­nach­tung auf dem Hoch­wech­sel an.

Gemüt­li­cher Abstieg

Direkt am höchs­ten Punkt, am Alp­ko­gel, weist eine Tafel wie­der in Rich­tung Kum­mer­bau­er. Der Wald­weg mün­det schließ­lich in eine Forst­stra­ße talabwärts.

Bis zur Ein­kehr­mög­lich­keit beim Kum­mer­bau­er­stadl wan­dert man auf ver­schie­dens­ten Forst­we­gen, die aber teil­wei­se schon ziem­lich zuge­wach­sen sind, sodass sie fast idyl­lisch wir­ken – sofern man das von einem Forst­weg behaup­ten kann.
Nach einer Stun­de erreicht man schließ­lich die Gast­stät­te, wo man sich aus­rei­chend stär­ken und neben­bei noch tol­le Aus­bli­cke genie­ßen kann.

Fotos: Ege­rer