Die ganze Familie, vom Opa bis zum Enkel hilft zusammen, um die vielen Steirer-Hühner, eine langsam wachsende Rasse, versorgen zu können. Welches Masthuhn kann sich in seinem ohnehin schon kurzen Leben über solch einen Auslauf samt Wintergarten hinaus ins Freie freuen? Am Hühnerhof von Familie Vollnhofer ist man trotz wirtschaftlicher Aspekte stets auf das Tierwohl bedacht. Der ehemalige Rinderstall eignet sich hervorragend. Foto: Egerer

In Zeiten wie diesen möchten immer mehr Menschen wissen, woher ihr Fleisch kommt. Sie suchen Alternativen zu Massentierhaltung und Tiertransporten. Eine Familie in Stang zeigt, dass es auch anders geht.

Die Familie Vollnhofer suchte eine Alternative zur Rinderzucht. Nach einem großen Familienrat entschloss man sich, es mit Masthühnern zu versuchen. „Bis vor Kurzem arbeiteten wir noch mit einer Firma zusammen. Doch da gab es immer wieder Differenzen, wir mussten 4.400 Hühner nehmen, das war das Mindeste“, erzählt Bettina Vollnhofer, Tochter und derzeitige Pächterin der Hühnerfarm.

„Künftig sollen maximal 1.200 Masthühner im Betrieb großgezogen werden. Die Qualität ist uns wichtiger als die Quantität“, so die Jungunternehmerin. Doch auch jetzt schon führen diese Hühner ein geradezu paradiesisches Leben gegenüber den meisten ihrer Artgenossen. Sie verfügen über einen Wintergarten, viel Stroh und Auslauf ins Freie. „Ganz wichtig: Das Huhn entscheidet, wann es hinausgeht“, so Vollnhofer. Täglich wird frisches Stroh eingebracht, sie erhalten unter anderem ajurvedische Kräuter durch eine eingebaute Sprühanlage, die auch den sonst eher strengen Geruch neutralisieren. Das wiederum hat positive Auswirkungen auf das Stallklima. „Wir wohnen mitten im Ort und noch niemand hat sich über Geruchsbelästigung beschwert.“

Die Einstreu kommt vom eigenen Feld, der Mist wird auf die Felder ausgebracht. Sogar Hühner mit einem Defizit dürfen bis zum Schluss leben. Fünfmal am Tag wird der Stall kontrolliert. Auch die Schlachtung findet stressfrei statt, denn die Hühner werden zuerst betäubt.Aktuell sind einige Umbauarbeiten notwendig, um auch allen Bio-Vorschriften Genüge zu tun. „Nach deren Fertigstellung wollen wir zu einem Tag der offenen Tür laden, damit sich unsere Kunden selbst ein Bild machen können“, kündigt Vollnhofer an.