Links: Bei die­ser Bus­hal­te­stel­le hät­te sich Peter Hal­pern eine Erin­ne­rungs­stät­te an Kor­nell Hoff­mann, jüdi­scher Abstam­mung, Ski- und Ten­nis­leh­rer in Mönich­kir­chen gewünscht. Fotos: Halpern

Um nicht nur an die Gräu­el des Natio­nal­so­zia­lis­mus zu erin­nern, son­dern auch einen Bezug zum heu­ti­gen Ras­sis­mus her­zu­stel­len, möch­te Peter Hal­pern aus Mönich­kir­chen eine Erin­ne­rungs­stät­te ins Leben rufen.

„Für unse­re Jugend mögen die Gräu­el­ta­ten des Holo­causts wie ein Sprung ins fer­ne Mit­tel­al­ter erschei­nen“, so Peter Hal­pern. „Doch in Wahr­heit gibt es noch heu­te, zwar in ande­rer Form, Ras­sis­mus und Ver­fol­gung und Ver­nich­tung von Bevölkerungsgruppen.“

Daher setzt sich Hal­pern vehe­ment für eine Erin­ne­rungs­stät­te an Kor­nell Hoff­mann ein. Er war jüdi­scher Bür­ger von Mönich­kir­chen, Ski- und Ten­nis­leh­rer, der von den Natio­nal­so­zia­lis­ten ermor­det wurde.

Kon­sen­sua­le Lösung

„Ich wür­de mir wirk­lich wün­schen, eine gemein­sa­me Lösung mit der Gemein­de zu fin­den“, so Hal­pern. „Wir wün­schen uns kein Denk­mal, son­dern eine Gedenk­stät­te, gestal­tet von einem Künst­ler, der ein sol­ches Pro­jekt bereits umge­setzt hat. Der Gemein­de wür­de das nichts kos­ten. Es gibt schon Gedenk­stei­ne an ver­un­glück­te Per­so­nen ent­lang der Dorf­stra­ße. Daher wür­de sich die­se per­fekt für so eine Erin­ne­rungs­stät­te eig­nen. Anton Eder und Wer­ner Sulz­gru­ber, die an dem Buch ‚Eine ver­sun­ke­ne Welt – Jüdi­sches Leben in der Regi­on Buck­li­ge Welt – Wech­sel­land’ mit­ge­ar­bei­tet haben, wer­den sich eben­falls in das Pro­jekt ein­brin­gen“, so Hal­pern, der auch auf­grund sei­ner per­sön­li­chen Geschich­te einen Bezug zum The­ma Juden­ver­fol­gung hat. Immer­hin ist die Regi­on Buck­li­ge Welt – Wech­sel­land eine bes­tens erforsch­te Regi­on in Bezug auf das jüdi­sche Leben vor dem Zwei­ten Weltkrieg.

Gemein­de reagiert

Vize­bür­ger­meis­ter Mar­tin Tauch­ner zu die­sem The­ma: „Die Juden­ver­fol­gung und auch der Holo­caust sind ein wich­ti­ges The­ma, das man nicht unter den Tisch keh­ren darf. Anfang des kom­men­den Jah­res wird sich eine Arbeits­ge­mein­schaft näher mit die­sem Pro­jekt und des­sen Umset­zung befassen.“

Genau auf die­sen Stu­fen vor dem ehe­ma­li­gen Hotel Wind­bich­ler ent­stand die­ses Foto von Kor­nell Hoff­mann, der 1942 von den Nati­on­aso­zia­lis­ten zur Ver­nich­tungs­stät­te Maly Tros­ti­nec depor­tiert und ermor­det wur­de. / Foto: Josef Kager