V.li. Birgit und Manfred Gruber vom Ofnerhof, Martina und Jürgen Rosinger vom Dissauerhof / Foto: Egerer
Kleines Foto: Die Familie Gruber setzt auf Angusrinder und einen Limousin-Stier, die das ganze Jahr über auf den Weiden grasen dürfen. / Foto: Kremsl

In St. Corona-Unternberg gibt es zwei bäuerliche Leitbetriebe, die vieles gemeinsam haben. Sie liegen auf rund 850 Meter Seehöhe, sie haben die „Erlebnisarena“ mitbegründet und sie sehen ihr Landwirtschafts- und Tourismuskonzept als Berufung und leben auch davon.

Die Familien Birgit und Manfred Gruber vom „Ofnerhof“ und Martina und Jürgen Rosinger vom Bauernhof Dissauer haben beide 2011 die elterlichen Betriebe in Unternberg, nur wenige Gehminuten von der heutigen Erlebnisarena entfernt, übernommen. Seit Jahrzehnten schon wurde in beiden Betrieben auf Tourismus, sprich Urlaub am Bauernhof gesetzt.
Beide Betriebe dürfen sich über vier (Ofnerhof) und fünf Blumen (Dissauer, einziger Betrieb in ganz NÖ) vom Landesverband freuen. Doch welche Philosophie steckt hinter diesen Betrieben? „Nur vermieten geht nicht mehr, wir gestalten für unsere Gäste ihre Ferien“, sind sich Birgit und Manfred Gruber einig. „Sehr viele Gäste erleben hier eine Welt, die sie einfach nicht kennen.“

Regionalität boomt

Gerade in Corona-Zeiten, wo es viele Menschen „zurück zum Ursprung“ zieht, spielt der Urlaub am Bauernhof eine wichtige Vermittlerrolle. „Wir haben großen Einfluss auf die Bewusstseinsbildung bezüglich des Konsumverhaltens der Familien“, ist sich Martina Rosinger sicher. „Gerade im Urlaub, wo die Menschen die Tiere und die Arbeit am Hof hautnah miterleben können, sind sie für solche Informationen besonders aufnahmefähig.“ Was die Landwirtin im Besonderen freut: „Dass wir nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern für unsere Arbeit begeistern können.“ Wenn beim Abschied bei den Kindern Tränen fließen, weil sich die kleinen Gäste nicht vom Bauernhof trennen wollen, ist das für die Landwirte die schönste Bestätigung, alles richtig gemacht zu haben.

Arbeitsalltag hautnah

Auch am Ofnerhof beginnt der Tag in den frühen Morgenstunden. Im Laufstall gibt es ein Dutzend Angusrinder und einen Limousin-Stier. Doch auch Hasen, Ziegen, Hühner und Katzen werden zu Lieblingen der Ferienkinder. Das Bio-Fleisch wird zum größten Teil unter der Marke „Ja natürlich“ verkauft, ein Teil geht in den Ab-Hof-Verkauf. Zehn Hektar Grünland und 40 Ha Wald wollen bewirtschaftet werden. Manfred Gruber ist außerdem als technischer Betriebsleiter in der Erlebnisarena tätig. Dann gibt es noch die Urlaubsgäste, die versorgt werden wollen. Ein Indoor-Spielstadl sowie ein Outdoor-Spielplatz und Gokarts sorgen für die Beschäftigung der jungen Besucher.

Berufung und Lebensaufgabe

„Wenn Kinderaugen strahlen und Eltern zufrieden sind, dann weiß ich, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe“, so Martina Rosinger vom Bauernhof Dissauer. Auch hier finden die Gäste Zimmer zum Wohlfühlen, Tiere zum Verlieben, einen Garten zum Träumen und viel Liebe zum Detail. Doch beiden Familien ist der persönliche Umgang und die emotionale Bindung zu den Gästen wichtig. „Wir können den Familien zeigen, wie die Tiere gehalten und Lebensmittel auf einem Biobauernhof hergestellt werden“, so Martina Rosinger.

Beide Betriebe haben mittlerweile viele Stammgäste, die jedes Jahr gerne wiederkommen.

Die Familie Gruber setzt auf Angusrinder und einen Limousin-Stier, die das ganze Jahr über auf den Weiden grasen dürfen. / Foto: Kremsl