Foto : Egerer

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Heute besuchen wir einen sehr vielseitigen Berg: die Hohe Wand. Dieses Wandergebiet bietet für jeden Geschmack das Richtige – Familien, Wanderer, Bergsteiger oder Kletterer, hier finden alle ein auf sie zugeschnittenes Angebot.

Wir haben eine mittelschwere Tour gewählt, die nicht allzu lang ist, aber dennoch Trittsicherheit und ein wenig Kondition voraussetzt.

Wir starten am Sonnenuhrparkplatz (kostenpflichtig), der sich schon auf der Mautstraße befindet. Diese ist am Wochenende und an Feiertagen kostenpflichtig. Es gibt aber auch andere Aufstiegsmöglichkeiten, beispielsweise von Meiersdorf; hier zahlt man nichts.

Gleich vom Parkplatz weg geht es zuerst nach links, dann gleich steil über die Wiese nach oben Richtung Völlerin. Weiter geht es durch den Wald, immer ziemlich bergauf. Dafür hat man schon bald immer wieder herrliche Ausblicke ins Tal. Schließlich gelangen wir zu einem gesicherten Steig zwischen den Felsen entlang – spektakulär nicht gefährlich, aber schweißtreibend. Nach zwei Dritteln des Weges wird unser Aufstieg belohnt; wer zeitig in der Früh dran ist, kann Steinböcke hautnah beobachten. Eine dreiviertel Stunde später befinden wir uns bereits am Skywalk und können die herrliche Aussicht in drei Himmelsrichtungen genießen. Nach einer kurzen Rast wandern wir weiter, dabei gehen wir ein Stück den gleichen Weg zurück, den wir vom Plateau aus bis zum Skywalk gefolgt sind. Schon bald finden wir einen Wegweiser nach rechts, der uns Richtung Gasthaus Postl führt. Dort halten wir uns links, die Wegweiser führen uns Richtung Gasthaus Luf und Straßenbahnersteig. Dieser Weg führt uns einige Zeit eher flach durch lichten Wald Richtung Westen. Gleich nach dem Gasthaus erblicken wir auch schon den Wegweiser nach links: Straßenbahnerweg. Hier wartet noch ein besonderes Zuckerl auf uns. Durch lichten jungen Laubwald steigen wir auf einem Steig in Kehren hinunter, immer herrliche Ausblicke vor Augen. Das letzte Stück führt über einen gemütlichen Forstweg wieder zurück zum Parkplatz. Alles in allem ist man circa dreieinhalb Stunden unterwegs. Sucht man die Einsamkeit und die Ruhe, ist diese Tour nur unter der Woche und am Vormittag zu empfehlen. Denn das Einzugsgebiet und das Freizeitangebot der Hohen Wand ist riesig, dementsprechend gut ist sie besucht.

Tipp von der Bergrettung

Liebe Freizeitsportlerinnen, liebe Freizeitsportler,
obwohl die Hohe Wand für Familien und auch weniger geübte Freizeitsportler ein durchaus attraktives Wanderangebot bietet, braucht es beim Begehen der Völlerin doch ein wenig mehr als Freizeitschuhe. Unser aktueller Ausflugstipp ist ein bekannter und beliebter Weg im Naturpark Hohe Wand, der auch die eine oder andere Herausforderung bereithält. Starten Sie Ihre Tour unbedingt mit geeignetem Schuhmaterial. Die Völlerin ist durch ihre intensive Begehung an einigen Stellen (vor allem auf den felsigen Passagen) sehr glatt. Hier braucht es knöchelhohe Bergschuhe mit einer rutschhemmenden Sohle.

Zusätzlich ist es von Vorteil, mit Wanderstöcken zu gehen. Die Stöcke bieten zwei zusätzliche Stabilisierungspunkte, wodurch die Rumpfmuskulatur weniger damit beschäftigt ist, das Gleichgewicht zu halten. Noch ein Vorteil: Beim Bergabgehen werden die Kniegelenke deutlich entlastet. Bitte kaufen Sie Ihre Bergschuhe und Wanderstöcke im regionalen Fachhandel. Passgenauigkeit und Beratung machen sich spätestens bei Ihrer ersten Tour bezahlt. Kommen Sie gesund und sicher nach Hause!

Fotos: Egerer, Grafik: Scherz-Kogelbauer GmbH

Hinweis

In der „Bote“-Ausgabe 222 im April ging es im Ausflugstipp unter dem Titel „Auf den Spuren von Erzherzog Johann“ gemeinsam mit einem ortsansässigen Wanderführer nach Thernberg.

Dieser Weg ist jedoch kein offizieller Wanderweg. Auch wenn die beschriebenen Strecken im Wald von jedem betreten und erwandert werden können, ist es allerdings unbedingt zu unterlassen, Markierungen anzubringen und über Wiesen und Felder querfeldein zu laufen, da sich diese in Privatbesitz befinden. Daher ist es, außer auf markierten offiziellen Wanderwegen der Gemeinde, verboten, diese Privatgrundstücke zu betreten. Außerdem sollte sich jeder Wanderer im Wald so verhalten, dass er die Natur nicht verschmutzt und das Wild nicht stört.
Das vergangene Jahr haben viele Menschen dazu genutzt, sich vermehrt in der freien Natur zu bewegen. Dabei wird allzu oft vergessen, dass sich diese „freie Natur“ durchaus im Eigentum von Grundbesitzern befindet, die Wiesen und Felder bewirtschaften. Betreten oder gar befahren (auch das passiert) ist daher verboten.