Foto: Ege­rer

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Heu­te führt uns unser Aus­flugs-tipp wie­der ein­mal nach Ter­nitz, bes­ser gesagt in den Natur­park Sier­ning­tal. Im Natur­park befin­den sich mehr als 60 Höh­len, davon 17 auf der Flat­zer Wand. Eine gemüt­li­che Run­de mit einem Hauch von Aben­teu­er – auch für klei­ne Höh­len­for­scher ab sechs Jah­ren geeignet.

Die bekann­tes­te Höh­le ist das „Lan­ge Loch“ mit sei­ner Viel­zahl von archäo­lo­gi­schen und palä­on­to­lo­gi­schen Fun­den. Eine Beson­der­heit dar­un­ter ist eine urtüm­li­che Bären­un­ter­art, von der es welt­weit nur drei Fund­or­te gibt.

Wir star­ten auf der Flat­zer Stra­ße nach dem Orts­zen­trum; hier weist uns eine gel­be Tafel zur Tropf­stein­höh­le. Wir wan­dern in den lich­ten Wald hin­ein, zuerst auf einem Forst­weg, danach errei­chen wir einen klei­nen Pfad. Auch hier ist der Weg gut beschil­dert und so fol­gen wir der Tafel „Tropf­stein­höh­le“. Anfangs steigt der Pfad etwas stei­ler an, aber bald geht es berg­auf und berg­ab quer zum Hang, immer durch lich­ten Wald. Nach cir­ca einer hal­ben Stun­de (mit Kin­dern län­ger) errei­chen wir die ers­te Höh­le, die Mari­en­höh­le. Zu den Höh­len muss man immer ein biss­chen hin­auf­stei­gen oder eine Lei­ter erklim­men, aber nichts Gefähr­li­ches, im Gegen­teil: Für Kin­der ist es ein span­nen­des Abenteuer.

Bären­höh­le

Danach geht es wei­ter bis zum „Lan­gen Loch“. Hier stei­gen wir eine kur­ze Eisen­lei­ter hin­auf. Schön kühl weht es aus der Höh­le her­aus. Hier kann man einen Blick ins Reich der Fins­ter­nis wer­fen und sei­ner Fan­ta­sie frei­en Lauf las­sen, nach­dem man die Schau­ta­fel gele­sen hat.

Dahin­ter befin­den sich noch zwei klei­ne­re Höh­len. Wir stei­gen die Lei­ter wie­der hin­un­ter und fol­gen dem Pfad immer wei­ter, bis wir schließ­lich die „Neue Höh­le“ errei­chen. Der Ein­gang ist rela­tiv breit und geräu­mig, Wage­mu­ti­ge kön­nen ein paar Schrit­te in die „Vor­hal­le“ machen und die bun­ten Gesteins­for­ma­tio­nen, die das Licht der Son­ne spie­geln, bewun­dern. Nun geht es noch ein Stück den Pfad berg­ab, bevor wir eine Weg­ga­be­lung errei­chen. Hier ist nichts beschil­dert, doch wir wan­dern nach rechts. Die­ser Pfad führt uns wie­der auf einen Forst­weg hin­un­ter, an des­sen unte­ren Ende das Schild „Natur­lehr­pfad“ steht. Wir hal­ten uns wie­der rechts, bis der Weg in unse­ren Hin­weg ein­mün­det. Erwach­se­ne brau­chen maxi­mal eine Stun­de, mit Kin­dern und Auf­ent­hal­ten bei den Höh­len wür­de ich zwei Stun­den veranschlagen.

Man kann die­se Tour belie­big ver­län­gern. Auch gibt es noch wei­te­re Höh­len zu besich­ti­gen, aber die­se Stre­cken sind für Kin­der nicht geeig­net. Wan­der­kar­ten für den Natur­park Sier­ning­tal gibt es auf der Gemeinde.

Portrait Eerwin Jung

Tipp von der Bergrettung

Lie­be Frei­zeit­sport­lerinnen, der aktu­el­le Aus­flug­tipp ist eine inter­es­san­te Bege­hung einer Höh­le. Natür­lich lau­ern auch hier Gefah­ren. Vor allem die Feuch­tig­keit in der Höh­le bedeu­tet eine erhöh­te Rutsch­ge­fahr und daher ist hier beson­ders auf gute Schu­he zu ach­ten. Oft gibt es in Höh­len auch sehr enge oder nied­ri­ge Stel­len. Hier kann man sich sehr leicht den Kopf sto­ßen. All­ge­mein ist eine erhöh­te Auf­merk­sam­keit gefor­dert. Bei einem schwe­ren Unfall wer­den über den Not­ruf 140 sowohl die Berg­ret­tung als auch die Kame­radinnen der Höh­len­ret­tung alar­miert.
Kom­men Sie gesund und sicher nach Hau­se. Ich freue mich auf eine schö­ne Begeg­nung in unse­rer wun­der­schö­nen Regi­on. Blei­ben Sie gesund.

Erwin Jung
Foto: Berg­ret­tung

Fotos: Ege­rer, Gra­fik: Scherz-Kogel­bau­er GmbH