Blühende Blumenbeete, so weit das Auge reicht. Alles mehrjährige und vielfältige Stauden, die den Wildbienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle dienen sollen. Die Idee zum Wildbienenweg in Mönichkirchen hatte Vizebürgermeister Martin Tauchner, der gemeinsam mit seiner Frau Rosa den Löwenanteil der freiwilligen Arbeitsstunden stemmte. Doch die Mühe machte sich bezahlt: Die Gemeinde erreichte nicht nur in der Kategorie bis 800 Einwohner den ersten Platz, sondern auch im Industrieviertel und niederösterreichweit.

„Dabei war das heurige Jahr aufgrund der extremen Trockenheit, den Unwettern und dem Hagel besonders herausfordernd“, fasst Martin Tauchner die schwierigen Wettbewerbsbedingungen zusammen.

Bereits 2020 reifte die Idee, einen Wildbienenweg anzulegen, der sich durch das ganze Dorf zieht. Um den Insekten genug Nahrung anzubieten, begannen er und seine Frau, mit Unterstützung von den Gemeindemitarbeitern und der Schulwartin Sabine Stangl, einer ausgebildeten Gärtnerin, brachliegende Gemeindeflächen zu revitalisieren und bestehende Flächen umzugestalten. Das Ziel: bei der Pflanzung verschiedenster Blumen und Sträucher Augenmerk auf Biodiversität zu legen und die Ortsbildgestaltung um ein gutes Stück weiterzubringen.

Zu jeder Jahreszeit blühen in den zahlreichen Beeten Blumen und Stauden, damit die Insekten immer genug Nahrung finden / Fotos: Tauchner (3), Egerer

Pflanzen brauchen ständige Pflege

Jetzt im Herbst werden sage und schreibe 1.350 Knollen für den Frühling in den verschiedenen Beeten verteilt. „Die Lieblingsfarben der Wildbienen sind gelb und blau bis violett“, weiß der Vizebürgermeister. „Die Wildbienen sind nämlich rotblind, da sehen sie nur einen schwarzen Fleck.“ Bis jetzt haben er und seine Frau an die 1.000 Arbeitsstunden in die Ortsbildverschönerung inves-
tiert. 3.000 Staudenpflanzen wurden gesetzt, von der Orts-einfahrt bis zum Wasserpark. Beim Pfarrhof wurde eine Blumenwiese samt Kommunikationsplätzen angelegt. „Ich bin für die ‚Hardware‘ und meine Frau für die „Software“ beim Anlegen und Pflanzen zuständig“, schmunzelt Tauchner. 5.500 Bohrlöcher wurden für die Wildbienen in die verschiedenen Insektenhotels gebohrt. Sogar die Laternen werden, allerdings mit einjährigen Pflanzen, verschönert. Rosa und Martin Tauchner sind mit Feuereifer bei der Sache, sie brennen für ihr Projekt. Dass sie Naturliebhaber sind,  zeigt sich schon beim eigenen riesigen Garten, der ebenfalls blüht, was das Zeug hält, und samt Biotop ein Augenschmaus und Festmahl für alles, was „kreucht und fleucht“, darstellt. Natürlich wird hier auch das eigene Gemüse angebaut.

Nun wird Mönichkirchen sogar für den „Energie Global Award“ in der Kategorie „Nachhaltige Gemeinde“ nominiert. Dank vieler helfender Hände ist es dem heilklimatischen Luftkurort auch noch gelungen, eine blühende Oase trotz der Höhenlage von fast 1.000 Metern zu schaffen und damit die Lebensqualität für Urlauber und Einheimische auf ein noch höheres Level zu heben.