Am Anfang stand eine Visi­on, näm­lich jene von Gas­tro­no­min Eva-Maria Rei­sen­bau­er, die den Tra­di­ti­ons-Fami­li­en­be­trieb umbau­en und moder­ni­sie­ren woll­te. Mit vie­len Pro­fes­sio­nis­ten und den Pla­nern von Kal­ten­ba­cher Archi­tek­tur, die ihre Träu­me zu Papier brach­ten, ist nun ein neu­es kuli­na­ri­sches Wahr­zei­chen für die Regi­on entstanden.

Eva-Maria Rei­sen­bau­er führt das gleich­na­mi­ge Gast­haus in Scheib­ling­kir­chen-Thern­berg in vier­ter Gene­ra­ti­on. Als klar war, dass dem­nächst so man­che Sanie­rungs­ar­bei­ten an dem Haus anste­hen, das einst ihr Opa gebaut hat, hat die Gas­tro­no­min gleich eine Num­mer grö­ßer gedacht. Sie stell­te sich die Fra­ge, wie sie in Zukunft den Fami­li­en­be­trieb mit ihrem Gas­tro-Kon­zept in Ein­klang brin­gen kann. Denn wie sie ihre Gäs­te ver­wöh­nen will, das war klar: noch mehr in Rich­tung regio­na­le, sai­so­na­le Küche, die viel Wert auf gute Zuta­ten und Details legt. Ein Kon­zept, das sich auch im Gast­raum wider­spie­geln soll­te. Die Ideen, die sie in ihrem Kopf durch­ge­spielt hat, wur­den schließ­lich von den Exper­ten von Kal­ten­ba­cher Archi­tek­tur visua­li­siert und schließ­lich gemein­sam mit haupt­säch­lich in der Regi­on täti­gen Pro­fes­sio­nis­ten in die Pra­xis umge­setzt. So viel gleich vor­weg: Bis auf das Gast­zim­mer, das bereits 2009 reno­viert wur­de, blieb kaum ein Stein auf dem ande­ren. Sowohl außen als auch innen wur­de kräf­tig umge­baut und moder­ni­siert. Auf den ers­ten Blick ersicht­lich ist die Ver­än­de­rung durch den neu­en Ein­gangs­be­reich. Die­ser befin­det sich nun süd­sei­tig und wur­de um eine teil­wei­se über­dach­te Ter­ras­se in sand­ge­strahl­ter Beto­nop­tik ergänzt. Die Fas­sa­de wur­de neu gedämmt, dun­kel gestri­chen und bil­det nun den pas­sen­den Hin­ter­grund für die neue Ein­fas­sung aus Holz­rie­geln. Zwi­schen Ter­ras­se und Haupt­stra­ße wur­de außer­dem eine mit Grä­sern und Bäu­men begrün­te Böschung her­ge­stellt, die nicht nur optisch gut aus­sieht, son­dern auch einen Kühl­ef­fekt mit sich bringt – für ein ent­spann­tes Kli­ma im Außenbereich. 

Neue Gast­zim­mer und ein Seminarraum

Die schwie­rigs­te Ent­schei­dung für Eva-Maria Rei­sen­bau­er war jene bezüg­lich des Fest­saals. Die­ser 160 Qua­drat­me­ter gro­ße Raum wur­de für gro­ße Ver­an­stal­tun­gen oder Bäl­le genutzt. Ein Kon­zept, dass aber mit ihrer Art der Küche, bei der immer die Qua­li­tät an ers­ter Stel­le steht, nicht mehr zusam­men­ge­passt hat. Der Fest­saal und das Stüberl wur­den daher zuguns­ten eines groß­zü­gi­gen Ein­gangs­be­reichs abge­bro­chen. Zusätz­lich zur bestehen­den Gast­stu­be wur­den durch den so gewon­ne­nen Platz drei wei­te­re gemüt­li­che Gast­zim­mer und ein Semi­nar­raum mit ins­ge­samt 150 Qua­drat­me­tern geschaf­fen. Das zen­tra­le Gast­zim­mer lässt sich zur neu­en 30 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ter­ras­se hin mit einer Schie­be­tü­re öff­nen, wodurch ein luf­ti­ges Ambi­en­te mit Aus­blick ent­stan­den ist. Für die Gäs­te ste­hen damit auf rund 500 Qua­drat­me­tern Nutz­flä­che auf einer Eta­ge ins­ge­samt etwa 125 Sitz­plät­ze in den Gast­zim­mern und 25 Sitz­plät­ze auf der Ter­ras­se zur Ver­fü­gung. Auch die neu­en Toi­let­ten (inkl. bar­rie­re­frei­es WC und Wickel­raum) befin­den sich nun im Erd­ge­schoss. Künf­tig gibt es auch einen bar­rie­re­frei­en Zugang zum Gast­haus: Der bis­he­ri­ge Ein­gang neben der Tank­stel­le erhält einen Treppenlift.

Auch „hin­ter den Kulis­sen“ wur­de umge­baut: Der Kel­ler steht für Lager- und Kühl­räu­me sowie für Per­so­nal­räu­me zur Ver­fü­gung. Hier sind auch die Werk­statt und die Aus­stel­lung der Krip­pen­run­de Scheib­ling­kir­chen-Edel­see unter­ge­bracht. Auf dem Dach wird eine PV-Anla­ge mit einer Leis­tung von rund 100 Kilo­watt-Peak errich­tet. Die gute Nach­richt für alle Nasch­kat­zen: Die Küche wur­de um eine Patis­se­rie erweitert. 

Die Pro­fis aus der Regi­on setz­ten Träu­me um

Um ein seit Jahr­zehn­ten bestehen­des Gebäu­de die­ses Aus­ma­ßes in etwas völ­lig Neu­es zu ver­wan­deln, braucht es eine detail­lier­te Pla­nung und Fach­kräf­te mit Geschick und Fin­ger­spit­zen­ge­fühl, die all das in die Pra­xis umset­zen. Hier ver­trau­te die Fami­lie Rei­sen­bau­er auf die Pro­fis aus der Region.

Eine Visi­on im Kopf zu haben, ist ein guter Anfang. Dass die­se aber auch rea­li­sier­bar ist, dafür braucht es Exper­ten. Eva-Maria Rei­sen­bau­er besprach ihre Ideen mit den Archi­tek­ten von Kal­ten­ba­cher Archi­tek­tur aus Scheib­ling­kir­chen. Gemein­sam dis­ku­tier­ten sie die Details und die Pro­fis küm­mer­ten sich um die gesam­te Entwurfs‑, Ein­reich- und Aus­füh­rungs­pla­nung, die Koor­di­na­ti­on der Pla­nungs­kon­su­len­ten, die Kos­ten­kon­trol­le sowie um die ört­li­che Bauaufsicht.

Zunächst stan­den grö­be­re Abbruch­ar­bei­ten am Pro­gramm. Die Fir­ma Sper­hansl Bau aus Thern­berg sorg­te für die Abbruch­ar­bei­ten von Fest­saal und Stüberl sowie des Fas­sa­den- und Dach­be­reichs beim neu­en Ein­gang. Im Anschluss küm­mer­te sie sich um den Unter­bau der neu­en Ter­ras­se, den Voll­wär­me­schutz für die gesam­te Fas­sa­de und die Tro­cken­bau­ar­bei­ten (nicht­tra­gen­de Innen­wän­de, Akustikdecken).

Für die optisch mar­kan­te Holz­fas­sa­de aus vor­ver­grau­ten Holz­rie­geln war die Fir­ma Holz­bau & Zim­me­rei Lech­ner aus Scheib­ling­kir­chen ver­ant­wort­lich, eben­so wie für das neue Dach des Ein­gangs­be­reichs. Die Speng­le­rei & Dach­de­cke­rei Kager aus Scheib­ling­kir­chen sorg­te für die Dach­ab­dich­tungs­ar­bei­ten sowie für sämt­li­che Speng­ler­ar­bei­ten ent­lang der gesam­ten Fassade.

Für das neue Erschei­nungs­bild im Inne­ren zeich­ne­te die Objekt, Bau- und Möbel­tisch­le­rei OBM aus Feis­tritz am Wech­sel ver­ant­wort­lich: vom Par­kett­bo­den über die Wand- und Decken­ver­klei­dun­gen bis hin zu den Türen und der Ein­rich­tung (Sitz­bän­ke, Raum­tei­ler). Auch die Tech­nik wur­de kom­plett moder­ni­siert. Elek­tro Schwarz­mann aus Aspang erneu­er­te die kom­plet­te Elek­tro­in­stal­la­ti­on und setz­te das neue Beleuch­tungs­kon­zept  in der gesam­ten Gast­stät­te um.  Die Exper­ten von GHMe­dia aus Schwarz­au küm­mer­ten sich um das Beschal­lungs-Sys­tem sowie um die Musik­an­la­ge und die Infra­struk­tur im Seminarraum.

Vie­le Pro­fis waren hier am Werk, die gemein­sam ein gelun­ge­nes Gesamt­kon­zept und damit die Visi­on ihrer Kun­din per­fekt in die Tat umge­setzt haben.