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Heu­te stel­len wir euch einen Aus­flugs­tipp vor, den bestimmt nicht jeder kennt. In Scheib­ling­kir­chen liegt ver­steckt die Rui­ne Gliz­zen­velt oder zumin­dest ein Teil, der noch davon übrig ist. Die­se Aben­teu­er­wan­de­rung ist für Fami­li­en mit grö­ße­ren Kin­dern (ab sechs Jah­ren) per­fekt geeignet.

Wir star­ten unse­re ins­ge­samt ein­stün­di­ge Tour, also ein per­fek­ter Halb­tags­aus­flug, in Scheib­ling­kir­chen. Wir fah­ren durch den Ort und bei der Brü­cke Rich­tung Pfle­ge­heim bie­gen wir links ab. Vis-à-vis vom ers­ten Haus lin­ker­hand gibt es Park­buch­ten und eine Weg­ta­fel „Franz Schlö­gel Steig“, der blau mar­kiert ist. Nun geht es rela­tiv steil den Pfad hin­auf und schon nach zehn Minu­ten errei­chen wir die Ruine.

Burg Gliz­zen­velt

Noch um 1900 waren „gewal­ti­ge Mau­ern“ vor­han­den. Heu­te ist von die­ser alten Fes­tung, die nicht beson­ders groß war, nur noch ein alter Turm übrig. Der Berg hieß frü­her Romats­kopf, der 1189 erst­mals urkund­lich erwähnt wur­de. Nach die­sem Jahr ver­schwin­det das Geschlecht von Glei­ßen­feld aus den Urkun­den. Es starb oder wan­der­te aus und nann­te sich dann nicht mehr „von Gliz­zen­felt“. Das Geschlecht von Gliz­zen­felt wur­de 1130 genannt.

Der Name Glei­ßen­feld bedeu­tet ent­we­der „Feld des Gliz­zo“ oder ein im Son­nen­schein „glei­ßen­des Feld“. Die Stel­lung der Glei­ßen­fel­der muss bedeu­tend gewe­sen sein, denn sie wer­den in Urkun­den oft als Zeu­gen ange­führt (Quel­le: Chro­nik von Scheib­ling­kir­chen; Anmer­kung: die Schreib­wei­se der Rui­ne und des Adels­ge­schlechts hat sich im Lau­fe der Jah­re geän­dert; so wur­de aus Gliz­zen­velt spä­ter Glizzenfelt).

Rund­wan­de­rung

Nach­dem wir die Rui­ne vor­sich­tig umrun­det haben, fol­gen wir einem gera­den Pfad Rich­tung rie­si­ger Holz­stö­ße, wo wir rechts auf einen Wald­weg ein­bie­gen und dabei immer die blau­en Mar­kie­run­gen im Blick haben. Ach­tung: Nach zehn Minu­ten zweigt links ein Steig, eben­falls blau mar­kiert, in Rich­tung Annen­ruh steil nach oben ab. Die­sem fol­gen wir, in Ser­pen­ti­nen, bis wir beim Aus­sichts­fel­sen ange­langt sind. Hier war­ten ein über­dach­tes Ban­kerl und sogar ein Gip­fel­buch. Von hier hat man einen guten Blick auf den Ort und die Umgebung.

Nach einer Trink- oder Jau­sen­pau­se mar­schie­ren wir hin­ter dem Rast­platz wei­ter einen klei­nen Wie­sen­weg ent­lang, der dann brei­ter wird. Die­sem fol­gen wir bis kurz vor einem Schran­ken. Nun heißt es auf­pas­sen, denn die kom­men­de Abzwei­gung kann man leicht über­se­hen. Genau gegen­über der Weg­ta­fel Annen­ruh befin­det sich ein Stein­männ­chen mit einer gel­ben Schlei­fe. Hier führt der schma­le Pfad rechts durch den schat­ti­gen Wald wie­der zurück nach Scheiblingkirchen.

Für die­se klei­ne, aber fei­ne Rund­wan­de­rung braucht man nicht län­ger als eine Stun­de. Aller­dings ist der stei­le Anstieg bei nas­sem Boden wegen der Rutsch­ge­fahr nicht zu emp­feh­len, doch ansons­ten ist es ein net­ter Aus­flug für „aben­teu­er­lus­ti­ge“ Fami­li­en. Beim Rück­weg zum Auto kann man eine teils zuge­mau­er­te Höh­le entdecken.

Tipp von der Bergrettung

Lie­be Frei­zeit­sport­le­rin­nen und ‑sport­ler, lie­be Kin­der, lie­be Eltern,
wir sind mit­ten in der schöns­ten Jah­res­zeit und das Wet­ter zieht uns nach Drau­ßen. Die Schwimm­bä­der und Bade­mög­lich­kei­ten in unse­rer Regi­on sind ech­te Besuchs­ma­gne­ten und daher natür­lich sehr gut besucht. Aller­dings sind auch unse­re Ber­ge und Hügel einen gemein­sa­men Fami­li­en­aus­flug wert. Gera­de bei Kin­dern löst das Wort Wan­de­rung gele­gent­lich ein reflex­ar­ti­ges Nein aus. Wie kön­nen wir als Erwach­se­ne unse­ren jun­gen Fami­li­en­mit­glie­dern die­se schö­ne Bewe­gungs­art schmack­haft machen? Mein Tipp, als Vater, sor­gen Sie für Abwechs­lung. Berei­ten Sie sich auch wie für einen Arbeits­tag vor. Recher­chie­ren Sie inter­es­san­te Punk­te und damit ver­bun­de­ne Geschich­ten, erzäh­len Sie beglei­ten­den Kin­dern, wel­che Erleb­nis­se Sie mit unse­rer Regi­on ver­bin­den. Pla­nen Sie lie­ber etwas kür­ze­re Tou­ren mit der Mög­lich­keit von aus­ge­dehn­ten Pau­sen für Spiel und Spaß.

Ich wün­sche Ihnen viel Ver­gnü­gen bei Ihren Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten in der Buck­li­gen Welt und freue mich auf schö­ne Begeg­nun­gen. Kom­men Sie gut nach Hau­se und blei­ben Sie gesund.

Foto: Berg­ret­tung

Fotos (7): Ege­rer
Gra­fik: Scherz-Kogel­bau­er GmbH