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Heute stellen wir unseren Lesern eine gemütliche Familienwanderung zu einem sagenumwobenen Felsen vor. Vom Massentourismus weitgehend verschont, taucht man ein in herrliche Natur und Stille. In unserer Serie „Mythen und Menschen“ ist außerdem die gruselige Geschichte vom Schicksal des Hansl nachzulesen.

Wir starten vom Hauptplatz in Hollenthon, wo man auch gut parken kann. Wir wandern zunächst der Ortsstraße entlang Richtung Osten am Gemeindeamt vorbei. Links von uns stehen wir die Kirche. Schließlich mündet die Straße in die Bergwaldstraße. Dieser folgen wir noch bis zu einer weiteren Abzweigung. Hier wandern wir gerade weiter in die Mohngasse.

Durch eine kleine Siedlung und schließlich am Waldrand entlang marschieren wir schon jetzt mit herrlichem Ausblick auf die Hügeln der Buckligen Welt. Bald kommen wir nach Horndorf, durchqueren eine kleine Ansammlung von Häusern und biegen nach links auf die Horndorfstraße ab. Dieser folgen wir noch einige Zeit, doch da diese schmale Straße eine reine Anrainerstraße darstellt, herrscht so gut wie kein Verkehr. Im Gegenteil, wir wandern in absoluter Stille, nur die Vögel zwitschern, die Sonne scheint, einige Bankerl laden zur Rast ein.

Irgendwann endet die Asphaltstraße und geht in eine Forststraße über. Nun wird es noch idyllischer, sogar ein Reh läuft über das Feld. Wir wandern am Waldrand entlang, linker Hand eine Wiese. Nun muss man genau aufpassen, damit man den Hanslstein und danach den richtigen Weg findet. Ziemlich am Ende des Grabens, vor einer leichten Rechtskurve, liegt rechter Hand ein größerer Holzstoß. Hier biegt rechts ein Steig über ein Bacherl ab, wir sehen ein Schild, welches im Baum eingewachsen ist „Buckliger Welt Rundwanderweg C4“.

Hierher müssen wir nach unserem Besuch beim Hanslstein zurückkehren. Denn vorerst marschieren wir noch ein Stück den Forstweg entlang. Bevor wir aus dem Wald herauskommen, zweigt ein anderer Forstweg in einer Spitzkehre nach rechts, wenn wir diesem folgen, entdecken wir schon bald einen riesigen Felsblock mit einer gelben Tafel „Hanselstein“.

Pfadfindergespür ist nun angesagt

Wie vorher erwähnt, kehren wir nun den gleichen Weg zurück bis zum Holzstoß und biegen nach rechts in den Forstweg, der nun steil nach oben führt, ein. Wenn der Weg wieder ein wenig flacher wird, biegt rechts ein Forstweg ab, diesen nehmen wir und folgen nun relativ eben dem Hangverlauf. Hier kommen wir bei ziemlich verwachsenen alten Bäumen vorbei (siehe Foto). Schließlich teilt sich der Weg, wir wandern links hinauf und entdecken wieder eine „C4“ Tafel, danach biegen wir links hinauf ab. Noch ein kurzer Anstieg, bevor wir schon die Hügelkuppe entdecken. Noch mals rechts abgebogen und schon bald stehen wir auf der Wiese. Hier bietet sich wieder ein herrlicher Ausblick auf die Bucklige Welt.

Wir wandern am Waldrand entlang über Felder und Hügel, bis wir auf die Asphaltstraße nach Spratzeck stoßen. Hier kommen wir noch bei einem schönen Marterl und einem Bankerl vorbei, von wo aus man die Abendsonne genießen kann. Wir folgen der schmalen, fast unbefahrenen Straße bis zu unserem Ausgangspunkt am Hollenthoner Hauptplatz.

Insgesamt muss man zwei Stunden reine Gehzeit veranschlagen, es sind sieben Kilometer und 200 Höhenmeter zu bewältigen, also auch für Familien mit größeren Kindern machbar.

Die Tour ist das ganze Jahr über begehbar, das minimale Verkehrsaufkommen auf den Zubringerstraßen entschädigt den Asphaltuntergrund. Alles in allem eine gemütliche Runde, auf der man nicht viele Leute trifft und als Highlight den sagenumwobenen Hanslstein bietet. Zur besseren Orientierung empfiehlt es sich, die Strecke in eine Wander App einzugeben.

Tipp von der Bergrettung

Liebe Freizeitsportlerinnen, liebe Freizeitsportler,
unsere wunderschöne Heimat lädt viele Gäste und natürlich auch uns „Einheimische“ dazu ein, die Natur zu genießen, wobei gerade Wanderungen besonders beliebt sind. Das Wegenetz für Wanderungen ist unserer Region wirklich sehr gut ausgebaut. Viele Freiwillige, Grundbesitzer, alpine Vereine und natürlich auch die Gemeinden kümmern sich um die Erhaltung und den Ausbau von Wanderwegen. Jedes Jahr werden die Wege kontrolliert und gewartet. Leider ist es nicht immer möglich, eine durchgehende Markierung auf Wanderwegen herzustellen, da diese auch durch Ortschaften führen, wo und Markierungen naturgemäß schwerer anzubringen sind. Deshalb ist es notwendig, vor einer Wanderung eine Tourenplanung zu machen. Nehmen Sie auch analoges Kartenmaterial zur Hand. Versuchen Sie, Ihre Route in Abschnitte einzuteilen, und notieren Sie wichtige Wegpunkte.
Kommen Sie gesund und sicher nach Hause. Ich freue mich auf eine schöne Begegnung in unserer wunderschönen Region.

Erwin Jung
Foto: Bergrettung

Fotos (5): Egerer, Grafik: Scherz-Kogelbauer GmbH